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Antwort

schrieb Axel Weipert am 25.5.2009 11:18 in: »Unser aller Präsident«? Zu Horst Köhlers Wiederwahl

Das zur Einheit hab ich wirklich zu kurz gehalten, einverstanden. Grade in diesem Zusammenhang hat sich ja der Neoliberalismus erstmals auf breiter Front in Deutschland durchgesetzt.

Zum Zitat: Ich denke schon, dass es »des Pudels Kern« trifft. Denn natürlich geht es dabei vor allem um ökonomische Gleichheit, und damit um das Privateigentum an Produktionsmitteln.

Gleichheit

schrieb Marc Eggert am 25.5.2009 6:33 in: »Unser aller Präsident«? Zu Horst Köhlers Wiederwahl

 Den Text der NachDenkSeiten finde ich tatsächlich sehr aufschlussreich. Über Köhlers »Leistungen« bei der Wiedervereinigung könnte man vielleicht noch im Text ein zwei Sätze vertragen. Beim Köhler-Zitat bin ich mir nicht sicher. Ich finde es gibt klarere Äußerungen von ihm. Dass Ungleichheiten zum Menschen dazugehören, finde ich zunächst auch, dass sie Ansporn usw. sein können, ebenfalls. Absolute Gleichheit ist mir ebenfalls ein Greuel.

Das wirklich Schlimme liegt in dem, was Köhler weglässt: Welche Ungleichheiten zum Menschen dazugehören (und welche nicht), welche Ansporn sein können und welche nicht. Und diese Fragen in einen Topf zu packen mit totalitären Erfahrungen ist schlicht zynisch. 

Also macht erst der Kontext diesen Text so unerträglich (zumindest für mich). Ob er sich daher als Zusammenfassung der Köhler-Politik eignet, weiß ich nicht. Wie auch immer, glück auf für den nächsten köhlerschen Fünfjahresplan.

Zum Problem mit Verschwörungstheorien

schrieb Marc Eggert am 11.5.2009 15:03 in: Ein rauchender Colt Studie findet Sprengstoffspuren im Staub der Twin Towers

Sicher ist es legitim darüber nachzudenken, wer für die Anschläge vom 11.09.01 verantwortlich ist und wer alles beteiligt war. Aber man kann darüber streiten, wie sinnvoll und wichtig das ist. Außerdem kann man darüber nachdenken, ob dieses Datum als Anlass und Rechtfertigung der z.Zt. stattfindenden Veränderungen (hat Axel genannt) nicht missbraucht wird, unabhängig davon, wer an diesen Anschlägen beteiligt war (oder davon wusste). Die Gefahr besteht m.E. einfach darin, dass man am Ende so etwas sagt wie: wären die Anschläge tatsächlich von al-Qaida verübt worden, dann könnte man die Politik der Amerikaner ja verstehen, aber es war nicht al-Qaida. Diese Argumentation halte ich für gefährlich.  

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nächste Runde

schrieb Axel Weipert am 11.5.2009 9:52 in: Ein rauchender Colt Studie findet Sprengstoffspuren im Staub der Twin Towers

Die »Al-Quaida-Hypothese« ist eben keine Hypothese: Es gab nach den Anschlägen seitens bin Laden&Co klare Bekenntnisse, in dem Nachlass von Atta wurde ein Testament gefunden etc. Aber vor allem: Es gab ja schließlich auch noch die Flugzeuge. Oder hat die auch die CIA geflogen…? Wohlgemerkt: zwei vollgetankte (!) Flugzeuge fliegen mit hoher Geschwindigkeit in zwei Hochhäuser. Da braucht man doch gar keinen Sprengstoff zur Erklärung mehr.

So weit ich das verstanden habe (kannst mich gerne korrigieren), wurde auf Ground Zero eben nicht Sprengstoff gefunden, sondern »geschmolzene Metalllegierungen in den Überresten mit seltenen, nicht durch gewöhnlichen Kollaps zu erklärenden chemischen Elementen und Verbindungen«. So steht es jedenfalls hier. Das klingt doch schon deutlich weniger dramatisch.

Die dumme Frage, die lustige Antwort

schrieb Schocko Ramoni am 11.5.2009 2:14 in: Ein rauchender Colt Studie findet Sprengstoffspuren im Staub der Twin Towers

Ein lustiger Dialog aus dem Interview mit Niels Harrit:

»Sie fanden diese Substanz im WTC. Warum glauben Sie, daß es die Gebäudeeinstürze verursachte?«

»Nun, es ist ein Sprengstoff. Warum sonst würde er dort sein?«

Der Kanon

schrieb Bogoslov Revanski am 11.5.2009 1:22 in: Ein rauchender Colt Studie findet Sprengstoffspuren im Staub der Twin Towers

Dass sie aber von »den Ge­heim­diens­ten« mit oder ohne Wis­sen der Re­gie­rung durch­ge­führt bzw. er­mög­licht wur­den, ist ein­fach Un­sinn.

Um auf diesen Einwand zu antworten:

Ich sehe eine Notwendigkeit in der Prüfung aller Fakten ohne Rücksicht auf die Schlußfolgerungen. Das hier verlinkte Material bedarf zumindest eines vollen Arbeitstages der Sichtung. Allein das verlinkte Filmmaterial umfasst 6 Stunden.

Wenn die eine Hypothese von einer Sprengung der Gebäude ausgeht, die andere von einem Zusammenbruch durch die Einschläge, sollte man wie in jedem Gerichtsprozess die empirischen Fakten überprüfen und gegeneinander abwägen. Wenn unabhängige Wissenschaftler, die durchaus einen Ruf zu verlieren haben, eine fundierte Studie abliefern, die in allen Staubproben des 11. September die Spuren genau des Sprengstoffes finden, den man für einen solchen Zweck mit größter Wahrscheinlichkeit verwenden würde, wie soll man darüber hinweggehen?

Und warum ist die Al-Quaida-Hypothese nicht genau so eine Verschwörungstheorie? Die Indizien und Beweise zeigen in eine klare Richtung. Sie sind eben nicht spekulativ, sondern versuchen, klare Fakten zu benennen.

Bedauerlich ist in erster Linie, daß aufgrund der Hitze des Themas ein ruhiges Abwägen der Fakten kaum möglich ist, weil man sich automatisch in einem »Lager« wiederfindet. Wie soll man dieser Falle entgehen?

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Eine kleine Anmerkung

schrieb Axel Weipert am 10.5.2009 23:48 in: Ein rauchender Colt Studie findet Sprengstoffspuren im Staub der Twin Towers

In der Tat ein kontroverses Thema. Oder vielleicht eher ein skurriles?

Es fällt mir ehrlich gesagt schwer, mich mit solchen Verschwörungstheorien wirklich ausführlich auseinanderzusetzen. Das mag man für Ignoranz halten. Aber die Brisanz, die in dem Thema steckt, hat für mich eher John-Grisham-Format: Sensationsmache mit angeblich stichhaltigen, ja, besser noch »wissenschaftlichen« Fakten. Ich persönlich halte es für angemessener und erkenntnisfördernder, sich den politischen Folgen des 11. Septembers zu widmen. Als da wären: Die Kriege in Afghanistan und Irak, besorgniserregende Einschränkungen der Bürgerrechte durch eine neue sog. Sicherheitspolitik in den USA, Europa und anderswo, eine massive Aufrüstung etc. Dass diese Dinge mit den Anschlägen begründet wurden und ohne sie kaum - jedenfalls nicht in dieser Form - durchgeführt worden wären, steht außer Frage. Dass sie aber von »den Geheimdiensten« mit oder ohne Wissen der Regierung durchgeführt bzw. ermöglicht wurden, ist einfach Unsinn. Und wird auch nicht glaubwürdiger, indem man auf ganz andere Fälle verweist, in denen - möglicherweise - ähnliches passiert ist.

Letztlich interessant ist meiner Meinung nach eben nicht die Frage: wer hat es getan und wie? Sondern: Wem hat es genützt und wozu?

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Retourkutsche

schrieb Axel Weipert am 4.5.2009 16:19 in: A las barricadas!? Neue soziale Unruhen stehen uns ins Haus

Selbstverständlich sind die Hartz-IV-Empfänger von der Krise betroffen. Erstens, weil sich ihre Aussichten auf einen Job nochmals erheblich verschlechtert haben. Und zweitens, weil bei länger andauernder Krise ein Absenken der Regelsätze nicht ausgeschlossen ist, wie ich meine und ein Blick in die Geschichtsbücher nahelegt. Im übrigen gilt: Während einer Krise sind die Inflationsgefahren minimal, eher droht eine deflationäre Entwicklung. Das bestätigt auch z.B. Peter Bofinger.

Eine ganz andere Frage ist natürlich, ob sich diese Tatsachen auch im Bewusstsein der Menschen widerspiegeln bzw. ob daraus politische Konsequenzen gezogen werden…

 

betroffen

schrieb Marc Eggert am 27.4.2009 17:34 in: A las barricadas!? Neue soziale Unruhen stehen uns ins Haus

Halte es für schwierig, Leiharbeiter und Hartz-IV-Empfänger in diesem Zusammenhang in einen Topf zu werfen. Warum Hartz-IV-Empfänger am direktesten von dieser Krise betroffen sein sollen, erschließt sich mir nicht. Für Leiharbeiter trifft dies tatsächlich zu, weil sie als erste entlassen werden (ohne Abfindung). Hartz-IV-Empfänger aber wären wohl erst dann betroffen, wenn die Inflation den Regelsatz signifikant entwerten würden.