Akuter Notstand und tiefere Ursachen
Die Ernährungskrise im Osten Afrikas wird zum Hungertod zahlreicher Menschen führen. Aus Sicht einiger Kommentatoren wäre die Katastrophe vermeidbar gewesen. Denn die angespannte Lage ist längst bekannt. Neben der seit Jahren andauernden Trockenheit haben politische Gründe die Situation verursacht: In Somalia herrscht immer noch Bürgerkrieg, der Norden Kenias dagegen wird von der Regierung vernachlässigt und somit die Probleme faktisch den Hilfsorganisationen überlassen. Zugleich sind die Preise für Nahrungsmittel auf dem Weltmarkt auf einem Allzeit-Hoch, in erster Linie verursacht durch Spekulation. Gerade in Krisenzeiten sind die betroffenen Länder aber vom Import der Grundnahrungsmittel abhängig. Die Geberländer der Welternährungsorganisation FAO haben dagegen aufgrund der Finanzkrise ihre Hilfe heruntergefahren. Zu all dem kommen die Auswirkungen des Klimawandels. Nur wenige Beiträge in den Medien beschäftigen sich mit der Ursachenforschung, wie Peter Schreiber im Weltspiegel. Weiterlesen … »
Andauernder Bürgerkrieg
Seit 20 Jahren herrscht in Somalia Bürgerkrieg; dieser forderte eine Million Todesopfer und trieb weitere Millionen in die Flucht. Ein seltener Gast am Horn von Afrika war im Herbst vergangenen Jahres der Journalist Ashwin Raman – zu gefährlich ist die Lage für Reporter. In seiner Fernsehreportage entsteht ein lebhaftes Bild der traurigen somalischen Realität. Die von den USA und einigen afrikanischen Staaten gestützte »Regierung« unter Sheik Sharif Ahmed kann sich trotz besserer Bewaffnung nicht gegen die islamische Al-Shabab durchsetzen; die Kämpfe dauern in vielen Landesteilen an. Die Hauptstadt Mogadischu liegt in Trümmern, die Versorgungslage der Bevölkerung ist äußerst schlecht und hängt von unregelmäßigen Hilfslieferungen der Welternährungsorganisation ab. Weiterlesen … »
Wessen Land?
Der Londoner Observer untersucht die Landnahme von Konzernen in Afrika und beauftragte dafür mehrere Organisationen, Daten zu erheben. Demnach sind eine halbe Millionen Quadratkilometer Agrarland verkauft, verpachtet oder in Verhandlung: eine Fläche weit größer als Deutschland. Die Käufer des Landes sind Konzerne und Investmentfirmen aus aller Welt: aus Saudi-Arabien, Südkorea, Ägypten und Brasilien. Dabei handelt es sich um einen Wettlauf um die Ressource Wasser. Nicht nur für die Export von Nahrungsmitteln wird das Land erworben, sondern auch für die Gewinnung von Biosprit. Experten erwarten, daß dies den Hunger verstärkt, da Land in Äthiopien oder dem Sudan angekauft wird, wo die Versorgung mit Ernährung ohnehin schwierig ist. Weiterlesen … »