Presseschau Irak

Apocalypse forever

Portrait eines Vietnamkriegsveteranen
 <br/>Bild von cre8_tif
Bild von cre8_tif

Dass Soldaten oftmals traumatisiert aus Kriegen zurückkehren und zu Hause keinen Anschluss mehr finden, wurde in den Vereinigten Staaten lange ausgiebig diskutiert. Besonders in der Popkultur war das Thema in den 70er Jahren zentral und wurde u.a. in sehr erfolgreichen, weithin bekannten Filmen wie Apocalypse Now und Taxi Driver behandelt. Die Einberufung von über 1,8 Mio. jungen Männern für den Krieg in Vietnam machte die Folgen des Kriegsdiensts zu einem Massenphänomen dieser Zeit. Weiterlesen … »

Mit allen Mitteln

Amerikanische Hubschrauberpiloten töten im Irak Zivilisten wie im Computerspiel
Amerikanischer Apache-Kampfhubschrauber nahe Bagdad
Amerikanischer Apache-Kampfhubschrauber nahe Bagdad

Die amerikanische Kriegsführung und die Öffentlichkeitspolitik des Pentagon stehen erneut in der Kritik. Anlass ist die Tötung von über zehn Zivilisten durch die Piloten von Apache-Hubschraubern in Bagdad am Morgen des 12. Juli 2007; darunter waren zwei Journalisten von Reuters, zwei Kinder wurden schwer verletzt. Reuters versuchte durch den Freedom of Information Act an die Videoaufnahmen der Hubschrauber zu gelangen. Dieses Vorhaben scheiterte, das Pentagon informierte die Öffentlichkeit systematisch falsch – nun sind die Bänder allerdings Wikileaks zugespielt worden. Das Material wurde auf der Seite collateralmurder.com veröffentlicht. Weiterlesen … »

Grenzen eines Menschenrechts

Ein Überblick über die Verfolgung von Christen weltweit
Koptische Kirche in Assuan, Ägypten <br/>Foto von David Ooms
Koptische Kirche in Assuan, Ägypten Foto von David Ooms

Fünf Auslandskorrespondenten des Spiegel beschreiben die Verfolgung von Christen. Denn in vielen Ländern existiert keine Religionsfreiheit. Neben Nordkorea seien vor allem Minderheiten in mehrheitlich islamischen Ländern betroffen. In Irak, Pakistan und Ägypten, aber auch in der eigentlich säkularen Türkei stehen christliche Minderheiten unter Druck. Fragwürdig bleibt die Datengrundlage des Beitrags, denn der Verein OpenDoors ist als christliche Vereinigung nicht unbedingt eine neutrale Quelle. Dennoch wird hier ein wenig beachtetes Problem beleuchtet.

Gewinner und Verlierer

Im Irak ist trotz Stabilisierung keine Aussöhnung erkennbar
Sicherheitsmaßnahmen bei den Wahlen
Sicherheitsmaßnahmen bei den Wahlen

Trotz des fortschreitenden Aufstands wurde es in den vergangenen Jahren in der Berichterstattung der Medien recht still um den Irak. Nun sind zu den Parlamentswahlen einige exzellente Dossiers erschienen. Die Wahlen seien durch eine neues Reglement in der Wahl der Kandidaten offener, jedoch habe eine »Gerechtigkeitskommission« nach fragwürdigen Kriterien 500 Kandidaten ausgeschlossen, so der Deutschlandfunk. Nir Rosen erkennt darin in der Le Monde diplomatique keine Bereitschaft zur Aussöhnung, denn die Schiiten hätten auf ganzer Linie gewonnen. Sie seien nicht bereit, die Macht zu teilen. Der amerikanische Journalist zählt in dieser kurzen Chronologie der jüngsten irakischen Geschichte die strategischen Fehler der Besatzungsmacht auf und verdeutlicht, wie diese den inneren Konflikt des Landes verschärften. Weiterlesen … »

Alltag in Bagdad

Musik als Anker in stürmischen Zeiten
Bagdad
Bagdad

Auch wenn der Irak alles andere als befriedet ist, hat sich die Situation seit dem Höhepunkt des Aufstands entspannt. Das ZDF auslandsjournal versucht vor den Wahlen im März ein Bild des Alltags einzufangen. Dafür porträtieren Dietmar Ossenberg und Zeinab Hussein eine Musikschülerin am Bagdader Symphonieorchester. [Ergänzung: Ebenso der Deutschlandfunk blickt in den Alltag der Iraker in Bagdad.]

Die vom Krieg leben

Eine Untersuchung über private Militärfirmen

Amerikanische Militäreinsätze haben im vergangenen Jahrzehnt eine umfangreiche Umstrukturierung erfahren. Private Militärfirmen stellen im Irak und in Afghanistan ein zweites Heer, ohne das die Einsätze logistisch nicht mehr zu führen sind und die Zahl der Söldner in den Einsatzländern entspricht nach Schätzungen der Zahl der regulären Soldaten. Dadurch können verdeckte Operationen einfacher vor der Öffentlichkeit geheim gehalten werden. Die Vermischung privater und öffentlicher Interessen stellen allerdings laut Marie-Dominique Charlier in der Le Monde diplomatique eine Bedrohung für das Allgemeinwohl dar:

Die Logik dieser Unternehmen hat ein britischer Söldner in Afghanistan einmal so formuliert: »Die britische, die US-amerikanische und die anderen Armeen sind hier, um einen Krieg zu gewinnen. Für uns dagegen läuft es umso besser, je mehr sich die Lage verschlechtert«. Das klingt nicht unbedingt im Sinne der formulierten Absicht, die Verhältnisse zu stabilisieren und ein »friedliches Afghanistan« zu schaffen.

Bagdad ohne Frieden

Die neuen Anschläge und die Wahlen im Irak
Irakische Polizisten werden von amerikanischen Soldaten ausgebildet
Irakische Polizisten werden von amerikanischen Soldaten ausgebildet

Die jüngsten Anschläge treffen die Regierung des schiitischen Ministerräsidenten Al-Maliki schwer, meint Martin Gehlen im Tagesspiegel. Sie fallen in die ungelösten Konflikte um ein neues auf Personenwahl basierendes Wahlgesetz und die Ölfelder um Kirkuk. Der Freitag übersetzt im Rahmen seiner Kooperation mit dem Guardian einen Artikel von Ranj Alaaldin, welcher den Konflikt um das Wahlgesetz genauer aufschlüsselt. Karim El-Gawhary mekt in der taz an, insbesondere das Anschlagsziel der Provinzverwaltung Bagdad zeige, daß der Ministerpräsident das Ziel sei. Offenbar seien die abziehenden amerikanischen Truppen kein interessantes Ziel mehr, allerdings seien sie in den Städten auch nicht mehr präsent.

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