Presseschau Schweiz

Von Halunken und Hoffnungen

Ein Interview mit Jean Ziegler

Der Globalisierungskritiker Jean Ziegler äußert sich im Gespräch mit Martin Lejeune zu vielen aktuellen Themen. Vor allem aber über die Notwendigkeit einer neuen politischen Bewegung, die seiner Ansicht nach im Entstehen ist und die er als »planetarische Zivilgesellschaft« beschreibt.

Die Internationalisierung der Information zeigt die Welt, wie sie ist, in der Unmittelbarkeit: sterbende Menschen in Haiti, Sudan, Somalia und Bangladesch. Da gibt es doch den Aufstand innerhalb jedes Betrachters, der informiert ist und sagt: »So eine Welt will ich nicht!«

Studium und Protest

Unbedingte Veröffentlichungen zur Universität

Gerade veröffentlicht der in Berlin und Zürich ansässige Verlag diaphanes unter dem Titel „Unbedingte Universitäten“ gleich vier Bände zur Institution und Idee der Universität. Herausgeber der Reihe ist ein aus der jüngsten Protestbewegung hervorgegangenes Kollektiv Münchner Studentinnen und Studenten.

Zwei der Bände versammeln einmal aktuelle und einmal historische Beiträge namhafter Intellektueller zum Thema. Zwei weitere Bände beziehen sich zusammenhängend auf Prinzip, aktuelle Lage und mögliche Entwicklungsrichtungen der Universität. Weiterlesen … »

Unendlich viel Energie

Die Klage gegen den Teilchenbeschleuniger CERN
 <br/>Foto von silviaN
Foto von silviaN

Amüsiert betrachtet Ralf Bönt in der taz die Klage gegen den Teilchenbeschleuniger CERN vor dem Bundesverfassungsgericht. Die Klägerin befürchtete, daß das Projekt schwarze Löcher erzeugen könne, durch welche die Welt verschwinde. Dafür sei jedoch unendlich viel Energie notwendig.

Unendlich viel Energie wenden lediglich die Antragsteller der Forschungsinstitute und deren PR-Abteilungen auf, um ihre Projekte bei Politikern und Öffentlichkeit so populär wie möglich zu machen.

Auf der Überholspur

Das Ende eines neutralen Internets, durch die Hintertür

Die Attraktivität des Internets beruht zu einem erheblichen Teil auf der Tatsache, dass die Angebote und Informationen neutral und damit gleichberechtigt »befördert« werden. Doch mittlerweile häufen sich die Fälle der gezielten Einflussnahme auf den Datenstrom, auch in Bezug auf die Geschwindigkeit der Versendung.

Dies kann auf die politische Relevanz der Inhalte oder aber wirtschaftliche Interessen zurückzuführen sein. Dabei sind die entsprechenden Kriterien für den Nutzer weder transparent noch sonstwie vorteilhaft. Profitieren würden ausschließlich die bereits am Markt etablierten und zahlungskräftigen Unternehmen.

Tage des Merkur

Einblicke in Davoser Gespräche
Davos <br/>Foto von WEF
Davos Foto von WEF

Die Zeit gibt den Elitendiskurs in Davos zur aktuellen Finanzkrise wieder. Die Staatschefs seien erbost ob der mangelnden Kompromiss- und Lernbereitschaft der Banker. Daher strebten sie eine Aufteilung der Banken in Investment- und Geschäftsbanken und ein neues Abkommen zur Bankenregulierung (Basel III) an. Obama hätte die Aufsplittung der Banken vorgeschlagen, Sarkozy wolle an das in den 70er Jahren beendete Bretton Woods-Regulierungsabkommen von 1944 anknüpfen. Allerdings hätten auch die Wirtschaftsführer begriffen, dass die Umverteilung auf Kosten der Kaufkraft der Mittelschicht in den Industriestaaten das Fundament ihres Systems unterspüle. Daher werde ein neuer Kapitalismus angestrebt, der weniger von den instabilen Finanzmärkten abhängig sei. Weiterlesen … »

Panik und Alltag

Sicherheitslücken an deutschen Flughäfen
Flughafen Hamburg <br/>Foto von jkleske
Flughafen Hamburg Foto von jkleske

RBB Kontraste berichtet über gravierende Sicherheitslücken bei dem an vielen deutschen Flughäfen eingesetzten Sicherheitssystem »Legic Prime«. Entgegen der Behauptung des Herstellers haben die Geräte, welche die Ausweise der Flughafenmitarbeiter auslesen und diesen Zugangberechtigungen erteilen, keine Verschlüsselung. Dadurch können, so die Erkenntnis von Hackern des Chaos Computer Clubs, Kopien der Ausweisdaten an die Kontrollscanner gesendet werden und beliebige Personen Zugang zu sensiblem Bereichen des Flughafen erhalten.

»Nestlégate« und die Justiz

Wie man nicht ermitteln sollte
Nestlés Hauptsitz in Vevey, Schweiz <br/>Foto von twinga269
Nestlés Hauptsitz in Vevey, Schweiz Foto von twinga269

Der schweizer Konzern Nestlé hat eine Firma beauftragt, Attac und andere kritische Organisationen gezielt auszuspionieren und zu beeinflussen. Anschließend hat der zuständige Untersuchungsrichter alles getan, um diesen Skandal zu vertuschen. Darüber ist nun ein Buch erschienen.

Inhalt abgleichen