Presseschau Serbien

Baumeister des Sozialismus

Die osteuropäische Moderne
Straßenbauministerium in Tiflis/Georgien
Straßenbauministerium in Tiflis/Georgien Bild von bonstormer

Eine Mischung aus modernen, faszinierenden Formen und trostlosem Grau; Herrschaftsarchitektur und Wohnbauten: Aus dieser Vielfalt hat Roman Bezjak einen Fotoband zusammengestellt. Jahrelang reiste er dafür immer wieder in die Länder Ost- und Mitteleuropas, immer auch auf der Suche nach ungewöhnlichen Perspektiven. Dabei versuchte er, nicht nur bekannte Klischees zu reproduzieren:

»Ein Band, der nur darauf aus gewesen wäre, zu zeigen, wie schrecklich und menschenunwürdig das alles war, ist der hegemoniale Blick des sich überlegen fühlenden Westens auf den Osten.«

Herrschaft im Osten

Neues Medienkartell in Ostmitteleuropa
Springer-Sitz in Berlin <br/>Foto von dalbera
Springer-Sitz in Berlin Foto von dalbera

Zwei der mächtigsten Medienkonzerne Europas, Springer und Ringier, wollen ihr Geschäft in Polen, Tschechien, Ungarn, Serbien und in der Slowakei in ein neues Gemeinschaftsunternehmen zusammenlegen: der Mediendeal des Jahres. Claudia Tieschky referiert in der Süddeutschen Zeitung das komplexe Vorhaben, das unter kartellrechtlichen Vorbehalten zu betrachten sei; in der deutschen Öffentlichkeit ist der enorme Einfluß von Springer in der Region wenig bekannt. Die neue Fusion sei ein Ausweichen vor dem deutschen Bundeskartellamt:

Das Auslandsgeschäft ist für Springer auch deshalb wichtig, weil der Konzern in Deutschland längst an seine kartellrechtlichen Grenzen gestoßen ist.

Die Fusion orientiere sich an höheren Wachstumsaussichten. Zudem sei das Digitalgeschäft ein wichtiger Aspekt, schreibt die Financial Times Deutschland.

Der lange Schatten von Srebrenica

Der Fall Mladić und die Ermittlungen in Serbien

Der ARD-Weltspiegel berichtet über die Ermittlungen nach dem vom Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gesuchten General Ratko Mladić in Serbien. Allerdings werde dieser offenbar von der Armee protegiert. Der Weltspiegel stellt die Frage, ob die Ermordung zweier serbischer Soldaten in Zusammanhang mit den Ermittlungen steht.

Die Vergangenheit der Gegenwart

Ein Streit über die Geschichtsschreibung des Kosovokrieges

Knapp zehn Jahre nach Ende des Kosovo-Krieges hat Franziska Augstein in der Süddeutschen Zeitung die Geschichte der fast vergessenen Intervention bespochen. Sie thematisiert die mangelnde völkerrechtliche Legetimation, die Propagandaäußerungen des damaligen deutschen Verteidigungsmisters, die Zuspitzung des Konfliktes durch die Aberkennung des Autonomiestatus durch Slobodan Milosevic und die mafiöse und nationalistische Struktur der albanischen UCK-Milizen. Als einer der Schlüssel in der Legetimation des Krieges, stelle der Vorfall von Racak dar, auf dessen inszenierten Charakter die Gerichtsmedizinerin Helena Ranta hinweist. Weiterlesen … »

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