Presseschau Slowakei

Baumeister des Sozialismus

Die osteuropäische Moderne
Straßenbauministerium in Tiflis/Georgien
Straßenbauministerium in Tiflis/Georgien Bild von bonstormer

Eine Mischung aus modernen, faszinierenden Formen und trostlosem Grau; Herrschaftsarchitektur und Wohnbauten: Aus dieser Vielfalt hat Roman Bezjak einen Fotoband zusammengestellt. Jahrelang reiste er dafür immer wieder in die Länder Ost- und Mitteleuropas, immer auch auf der Suche nach ungewöhnlichen Perspektiven. Dabei versuchte er, nicht nur bekannte Klischees zu reproduzieren:

»Ein Band, der nur darauf aus gewesen wäre, zu zeigen, wie schrecklich und menschenunwürdig das alles war, ist der hegemoniale Blick des sich überlegen fühlenden Westens auf den Osten.«

German Angst

Zu wenig Fachkräfte aus Osteuropa
deutsch-polnische Grenze <br/>Bild von nozommii
deutsch-polnische Grenze Bild von nozommii

Schon beim EG-Beitritt Spaniens und Portugals 1982 ging in Deutschland die Angst vor einer Zuwanderungswelle um – die ausblieb. Diese Furcht hatte zur Folge, daß die Freizügigkeit des deutschen Arbeitsmarkts für die 2004 der EU beigetretenen Staaten Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und den drei baltischen Länder für 7 Jahre eingeschränkt wurde. Dadurch sind viele Arbeitssuchende nach Westeuropa ausgewichen – nun fehlen den deutschen Unternehmen die Fachkräfte aus dem Osten, wenn am 1.Mai der deutsche Arbeitsmarkt geöffnet wird: Im Gegensatz zu einer Einwanderungswelle ist also durch die deutschen Ängste ein Mangel eingetreten. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung stellt den Stand, basierend auf einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dar.

Herrschaft im Osten

Neues Medienkartell in Ostmitteleuropa
Springer-Sitz in Berlin <br/>Foto von dalbera
Springer-Sitz in Berlin Foto von dalbera

Zwei der mächtigsten Medienkonzerne Europas, Springer und Ringier, wollen ihr Geschäft in Polen, Tschechien, Ungarn, Serbien und in der Slowakei in ein neues Gemeinschaftsunternehmen zusammenlegen: der Mediendeal des Jahres. Claudia Tieschky referiert in der Süddeutschen Zeitung das komplexe Vorhaben, das unter kartellrechtlichen Vorbehalten zu betrachten sei; in der deutschen Öffentlichkeit ist der enorme Einfluß von Springer in der Region wenig bekannt. Die neue Fusion sei ein Ausweichen vor dem deutschen Bundeskartellamt:

Das Auslandsgeschäft ist für Springer auch deshalb wichtig, weil der Konzern in Deutschland längst an seine kartellrechtlichen Grenzen gestoßen ist.

Die Fusion orientiere sich an höheren Wachstumsaussichten. Zudem sei das Digitalgeschäft ein wichtiger Aspekt, schreibt die Financial Times Deutschland.

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