Presseschau Uganda

Ein gut gehütetes Tabu

Auch Männer werden in Bürgerkriegen zu Vergewaltigungsopfern

Die Vergewaltigung von Angehörigen der Gegenseite war und ist ein häufig angewendetes Mittel der psychologischen Kriegsführung, aktuell vor allem in Bürgerkriegen auf dem afrikanischen Kontinent. Oft wird von Frauen berichtet, die grausam von Soldaten misshandelt und zum Geschlechtsverkehr gezwungen wurden. Die Folgen sind körperliche Verletzungen, bleibende Schäden und jahrelange Traumata. Weiterlesen … »

Reine Spekulation

Die zweite Preisspirale bei den Lebensmittelpreisen ist die Triebfeder für weltweite Unruhen
Lebensmittelpreisentwicklung: Die zweite Blase binnen 5 Jahren
Lebensmittelpreisentwicklung: Die zweite Blase binnen 5 Jahren

Stehen die Revolutionen und Revolten in Nordafrika und im Nahen Osten durchaus in der öffentlichen Aufmerksamkeit, wird einer der zentralen Gründe mit einer gewissen Ratlosigkeit eher am Rande erwähnt: Die seit Frühjahr dramatisch ansteigenden Lebensmittelpreise auf den Weltmärkten. Ralf Streck näherte sich dem Phänomen mit einer exzellenten Analyse. In zahlreichen Ländern Afrikas, Asiens und Südamerikas führen die Lebensmittelpreise zu Hunger und innerer Instabilität wie zuletzt bei den Hungerrevolten 2008. Weder die forcierte Biospritproduktion noch der ebenfalls rasant steigende Ölpreis können der entscheidene Grund für die Preisblase sein, auch wenn sie einen gewissen Einfluß haben. Vielmehr sorgt die lockere Geldpolitik der Notenbanken für Spekulationen auf den Märkten für Rohstoffe und Grundnahrungsmittel. Weiterlesen … »

Herzen der Finsternis

Seit Jahrzehnten terrorisiert die Lord’s Resistance Army die Zivilbevölkerung mehrerer afrikanischer Staaten

Die berüchtigte Lord’s Resistance Army (LRA) hat ihre Ursprünge im Bürgerkrieg im ostafrikanischen Uganda der 80er Jahre. Seitdem führt die Rebellentruppe unter Joseph Kony Krieg auf eigene Rechnung gegen die Zivilbevölkerung. Der Ruf von Plünderern, Mördern und Vergewaltigern eilt ihr voraus. Dabei zieht sie durch die unwegsamen ländlichen Regionen im Dreiländereck von Uganda, Sudan und Kongo – sie profitiert von der Instabilität der Region. Lange Zeit soll sie von der sudanesischen Regierung Unterstützung erhalten haben, um im sudanesischen Bürgerkrieg gegen den Süden zu kämpfen. Dabei werden in Dörfern Kinder entführt, die gezwungen werden, sich der Truppe anzuschließen. Im Kongo soll sie während des Jahreswechsels 2009/2010 für mehrere Massaker mit hunderten Toten verantwortlich sein. Callum McRae hat für Al Jazeera eine beeindruckende Reportage erstellt, in der er den Spuren der LRA folgt.

Afrikanischer Stellvertreter

Ugandas Präsident im »War on Terror« und Zuhause
Yoweri Museveni vor der UN-Vollversammlung <br/>Foto von United Nations Photo
Yoweri Museveni vor der UN-Vollversammlung Foto von United Nations Photo

Während Ugandas Präsident Yoweri Museveni in der Vergangenheit vor allem durch die Bereitschaft zu exzessiver Gewaltanwendung auffiel, ist er heute ein geschätzter Verbündeter der USA in Ostafrika. Das liegt auch an seiner Beteiligung an einer UNO-Truppe, die die somalische Regierung unterstützen soll gegen die islamischen Aufständischen der Al-Shabab.

Neben diesem militärischen Engagement im Ausland – auch im Kongo sind ugandische Soldaten wiederholt eingesetzt worden – verschärft sich der Umgang mit der inneren Opposition. So sind öffentliche Versammlungen genehmigungspflichtig und während des Prozesses gegen mutmaßliche Terroristen wurde die Verteidigung massiv behindert. Weiterlesen … »

Andauernder Bürgerkrieg

Eine Reportage aus Somalia
In Burundi und anderen afrikanischen Staaten bildet amerikanisches Militär für den Einsatz in Somalia aus
In Burundi und anderen afrikanischen Staaten bildet amerikanisches Militär für den Einsatz in Somalia aus

Seit 20 Jahren herrscht in Somalia Bürgerkrieg; dieser forderte eine Million Todesopfer und trieb weitere Millionen in die Flucht. Ein seltener Gast am Horn von Afrika war im Herbst vergangenen Jahres der Journalist Ashwin Raman – zu gefährlich ist die Lage für Reporter. In seiner Fernsehreportage entsteht ein lebhaftes Bild der traurigen somalischen Realität. Die von den USA und einigen afrikanischen Staaten gestützte »Regierung« unter Sheik Sharif Ahmed kann sich trotz besserer Bewaffnung nicht gegen die islamische Al-Shabab durchsetzen; die Kämpfe dauern in vielen Landesteilen an. Die Hauptstadt Mogadischu liegt in Trümmern, die Versorgungslage der Bevölkerung ist äußerst schlecht und hängt von unregelmäßigen Hilfslieferungen der Welternährungsorganisation ab. Weiterlesen … »

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