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Schule des Terrors

Das dunkle Kapitel des Staatsterrors durch die USA in Lateinamerika
Ausbildung von honduranischen Offiziersanwärtern in Panama <br/>Bild von airborneshodan
Ausbildung von honduranischen Offiziersanwärtern in Panama Bild von airborneshodan

Das Verhältnis zwischen den USA und Lateinamerika war nie auf Augenhöhe: Spätestens seit der Formulierung der Monroe-Doktrin durch den amerikanischen Präsidenten James Monroe 1823 begannen die Vereinigten Staaten den Rest des Kontinents als ihren Vorhof zu betrachten. Ein besonders blutiges Kapitel wurde nach der Machtergreifung der Kommunisten in Kuba aufgeschlagen, als das Pentagon die Finanzierung der School of the Americas 1 massiv ausbaute. Diese historische Rolle stellt Stefan Fuchs in einer Sendung von SWR2 Wissen dar. In der »Schule« wurden Offiziere aus Lateinamerika in Methoden der Aufstandsbekämpfung unterrichtet, zu der auch Foltertechniken und Terror gegen die Bevölkerung gehören. Mit Hilfe dieses Netzwerks bekämpften die USA bis zum heutigen Tag echte und vermeintliche Gegner – auch die Zivilgesellschaft geriet ins Visier des Kampfes um die Macht.

  • 1. Heute Western Hemisphere Institute for Security Cooperation

Den alten Pakt erneuert

Die italienische Mafia und der Staat
Wegen Mafiaverbindungen verurteilt: Salvatore Cuffaro und Berlusconis rechte Hand Marcello Dell'Utri <br/>Foto von lucacicca
Wegen Mafiaverbindungen verurteilt: Salvatore Cuffaro und Berlusconis rechte Hand Marcello Dell'Utri Foto von lucacicca

Wie weit reicht die Macht der Mafia in Italien? Die Journalistin Aureliana Sorrento  zeigt die historischen Gründe seit dem Zweiten Weltkrieg auf. Damals gingen viele Mafiaorganisationen ein Bündnis mit dem Staat ein, um den Einfluß der starken Kommunistischen Partei zurückzudrängen. Die Christdemokratische Partei war wichtigster Verbündeter im Staat und sorgte gerade im Süden für korrupte Verhältnisse, bis sie nach Ende des Kalten Krieges unter der Last der Vorwürfe zusammenbrach. Daher suchten die kriminellen Organisationen nach einem neuen Verbündeten in der Politik und fanden diesen, laut der Autorin, die sich auf Zeugenaussagen von Aussteigern stützt, in dem italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi.

Schritt aus dem Schatten

Der Comic als künstlerische Gattung
Schritt aus dem Schatten

Ihren ersten Boom erlebten Comics in Deutschland in den 80er Jahren – doch steigende Anerkennung erlebt das Genre erst, seitdem die damaligen jugendlichen Leser in den Zeitungen und Universitäten arbeiten. So gelten die gezeichneten Geschichten heute nicht nur als Unterhaltung, sondern auch als Kunst und als Erzählform, auch von klassischen Werken. Martin Gramlich berichtet auf SWR2 Wissen über den Schritt aus dem Schatten der kulturellen Aufmerksamkeit, er sprach mit Zeichnern und Verlegern.

Mythen der Krise

Der Darmstädter Soziologe Michael Hartmann kritisiert die Erklärungsmuster der Krise
Strandhäuser auf Long Island: "Das heißt, es hat zwar Gewinner gegeben bei den gesamten oberen 10 Prozent der Bevölkerung, wirkliche Gewinner sind aber nur das oberste Prozent und besonders das oberste Promille der US-Bevölkerung." <br/>Foto von mairob
Strandhäuser auf Long Island: "Das heißt, es hat zwar Gewinner gegeben bei den gesamten oberen 10 Prozent der Bevölkerung, wirkliche Gewinner sind aber nur das oberste Prozent und besonders das oberste Promille der US-Bevölkerung." Foto von mairob

Die Gier der Manager ist schuld. Das System ist schuld. Diese Erklärungsmuster kritisiert der Elitenforscher Michael Hartmann, denn sie werden als unabänderliche Konstanten betrachtet, gegen die wenig getan werden kann, denn Gier ist etwas menschliches. In Wirklichkeit kann der Weg in die Krise nachvollzogen werden, da dieser von Interessen geleitet sei: Weiterlesen … »

Verstand und Verständigung

Über den Ursprung von Sprache

Gesten unterscheiden Kleinkinder von Menschenaffen. In der Forschung werden verschiedene Ansätze verfolgt; dazu zählt der Versuch, Roboter zur eigenen Entwicklung einer gemeinsamen Sprache auszubilden. Dadurch sollen Rückschlüsse auf den Ursprung von Verständigung und Grammatik gezogen werden. Der Schlüssel ist jedoch das Verständnis des sozialen Miteinanders, meint der Anthropologe Michael Tomasello und widerspricht damit dem Linguisten Noam Chomsky. Robert Brammer zeigt in SWR2 Wissen die unterschiedlichen Ansätze der Forschung.

Schlauer als der Volksglaube erlaubt

Intelligente Vögel und worüber sie gerne reden
2 Freunde: Krähen <br/>Foto von onkel_wart
2 Freunde: Krähen Foto von onkel_wart

Tiere können sprechen – nicht nur Worte nachahmen. Die Forschung zu Intelligenz bei Tieren kommt zu erstaunlichen Erkenntnissen und stellt die Annahme einer linearen Evolutionstheorie in Frage. SWR Wissen hat eine Sendung zum Forschungsstand der Abstraktionsfähigkeit bei Vögeln aufgenommen; Krähen und Papageien gelten neben Affen, Elefanten und Delphinen als die schlauesten Tiere. Ein sprechender Papagei mit Wohnadresse in Harvard kannte den Sinn hunderter Wörter und habe das Verständnis eines Fünfjährigen gehabt. Ebenso interessant sind zwei Dossiers bei 3sat zu intelligenten Tieren und Vögeln, welche leider teilweise aufgrund des neuen Rundfunkstaatsvertrags nicht mehr einsehbar sind.

Eingesteckt und eingesackt

Das Aufsichtsdilemma beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs und die Gründe für Korruption
Kölner Stadtarchiv nach dem Einsturz <br/>Foto von karin fischer
Kölner Stadtarchiv nach dem Einsturz Foto von karin fischer

Die Sendung Monitor verdeutlicht die Gründe für den Skandal um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs. Denn die Bauaufsicht wurde dem Bauherrn übertragen: den privatisierten Kölner Verkehrsbetrieben. Einen tieferen Einblick in den Hintergrund von Korruption bietet ein Radiobeitrag von SWR2 Wissen. Gerade in privatisierten Staatsbetrieben verhielten sich die Staatsangestellten wie Manager und fühlten sich ebenso frei in ihren Entscheidungen. Mangelnde Transparenz erleichtere das Geben und Nehmen – unter bestimmten Summen werde gar nicht erst kontrolliert.

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