Presseschau Beitrag

Dem Gegner die Hand reichen, solange sie noch dran ist

Der Afghanistan-Experte Ahmed Rashid nennt Bedingungen für einen Frieden mit den Taliban

Einer der wenigen Talibankenner, die ihr Wissen nicht ausschließlich aus dem Literaturstudium beziehen, sondern bereits in den 90er Jahren vor Ort die Talibanbewegung untersuchte, Ahmed Rashid, skizziert auf Spiegel Online, welche Schritte nötig wären, um die Taliban zur Aufgabe zu bewegen.

Seine Vorschläge beruhen im wesentlichen auf der Erkenntnis, dass erfolgreiche Integration das Gegenüber seine Opposition langfristig aufgeben läßt, während Ausgrenzung nur zu mehr Radikalisierung führt und den Gegenstandpunkt festigt. So schlägt er vor, die Talibankämpfer wirtschaftlich, politisch und sozial wieder in die Gesellschaft einzugliedern, indem ihr Auskommen u.a. durch Ausgleichszahlungen sicher gestellt wird, ihnen erlaubt wird durch eine Partei politisch teilzuhaben und die Sicherheit der Rückkehrer vor Gegengewalt gewährleistet wird.

Die bisher ungelöste strategische Kontroverse zwischen den Verbündeten USA, die die Taliban bekämpfen, und Pakistan, das die Taliban unterstützt, nennt er nur, ohne das Problem als zentral für den Ausgang des Afghanistaneinsatzes zu erkennen.