Presseschau Beitrag

Die Mobilität von morgen

Um Fortbewegung wirklich umweltverträglich zu machen, ist ein Umdenken nötig

Im Bundestagswahlkampf 1998 warben die Grünen damit, den Benzinpreis mittels Abgaben auf 5 Mark zu erhöhen und damit diejenigen die Kosten des Verkehrs tragen zu lassen, die sie verursachen. Trotz Regierungsbeteiligung konnten sie sich damit nicht durchsetzen und das Problem besteht nach wie vor. Autoverkehr führt zu Treibhausgasemissionen, Lärm, Luftschadstoffen, Flächennutzung und mehr. Diese Kosten sind aber durch die Einnahmen aus Abgaben und Steuern, die für das Autofahren erhoben werden, nicht gedeckt. Neuesten Erkenntnissen des Bundesumweltamtes zufolge beläuft sich dieses Loch auf 47 Milliarden Euro. Dazu kommt, dass der Verkehr generell CO2-effizienter werden soll.

Christian Schwägerl trägt dafür im Spiegel Lösungsansätze zusammen: Zum einen könnten die Kosten durch höhere KFZ- und Kraftstoffsteuern vollständig von den Verursachern getragen werden, zum anderen würde dadurch ein Anreiz geschaffen, sich effizienter fortzubewegen. Auf kurze Sicht hieße das, die Menschen mittels City-Maut oder, wie schon verwirklicht, durch Umweltzonen dazu zu animieren, sparsamere, ausstoßärmere und leisere Autos zu nutzen. Auf lange Sicht wäre ein grundlegendes Umdenken nötig – und möglich, denn, so der Autor, »viele Menschen fahren […] schon jetzt nicht aus Jux und Vergnügen Auto, sondern mangels Alternativen« und sind sich der Nachteile der Autogesellschaft bewusst. Ergebnis dieses Umdenkens könnte die sogenannte »vernetzte Mobilität« sein, wo verschiedene Verkehrsmittel so kombiniert werden, dass man am wirkungsvollsten sein Ziel erreicht, also v.a. sparsam und dabei schnell. Kein eigenes Auto wäre dann mehr nötig, sondern Autos, Busse, Bahnen und Fahrräder würden gemeinsam genutzt.