Presseschau Beitrag

Ein rauchender Colt

Studie findet Sprengstoffspuren im Staub der Twin Towers

Eine wissenschaftliche Studie, unter der Leitung von Niels Harrit vom chemischen Institut der Universität von Kopenhagen erstellt, gibt den Spekulationen um die kontrollierte Sprengung der Twin Towers neuen Auftrieb. Die Studie, die Harrit in einem Interview erläutert, basiert auf einer Spektral- und Mikroskopuntersuchung, die in dem Staub aus vier unabhängigen Fundstellen den Spezialsprengstoff Nanothermit nachweist.

In diesem Zusammenhang erwähnenswert seien der Vortrag »Blueprint for Truth« des Ingenieurs Richard Gage der »Architekten und Ingenieure für die Wahrheit des 11.9.«, sowie die ZDF-Doku zu Verschwörungstheorien und der Film »Unter falscher Flagge«, die beide bei Dokumentarfilm24 erschienen sind. Fundierte Beiträge zum Thema liefert auch der Baseler Friedensforscher Daniele Ganser, der umfangreich zu den Fragestellungen zum Thema gearbeitet hat.

Kommentare

Bild des Benutzers Axel Weipert

Eine kleine Anmerkung

In der Tat ein kontroverses Thema. Oder vielleicht eher ein skurriles?

Es fällt mir ehrlich gesagt schwer, mich mit solchen Verschwörungstheorien wirklich ausführlich auseinanderzusetzen. Das mag man für Ignoranz halten. Aber die Brisanz, die in dem Thema steckt, hat für mich eher John-Grisham-Format: Sensationsmache mit angeblich stichhaltigen, ja, besser noch »wissenschaftlichen« Fakten. Ich persönlich halte es für angemessener und erkenntnisfördernder, sich den politischen Folgen des 11. Septembers zu widmen. Als da wären: Die Kriege in Afghanistan und Irak, besorgniserregende Einschränkungen der Bürgerrechte durch eine neue sog. Sicherheitspolitik in den USA, Europa und anderswo, eine massive Aufrüstung etc. Dass diese Dinge mit den Anschlägen begründet wurden und ohne sie kaum - jedenfalls nicht in dieser Form - durchgeführt worden wären, steht außer Frage. Dass sie aber von »den Geheimdiensten« mit oder ohne Wissen der Regierung durchgeführt bzw. ermöglicht wurden, ist einfach Unsinn. Und wird auch nicht glaubwürdiger, indem man auf ganz andere Fälle verweist, in denen - möglicherweise - ähnliches passiert ist.

Letztlich interessant ist meiner Meinung nach eben nicht die Frage: wer hat es getan und wie? Sondern: Wem hat es genützt und wozu?

Der Kanon

Dass sie aber von »den Ge­heim­diens­ten« mit oder ohne Wis­sen der Re­gie­rung durch­ge­führt bzw. er­mög­licht wur­den, ist ein­fach Un­sinn.

Um auf diesen Einwand zu antworten:

Ich sehe eine Notwendigkeit in der Prüfung aller Fakten ohne Rücksicht auf die Schlußfolgerungen. Das hier verlinkte Material bedarf zumindest eines vollen Arbeitstages der Sichtung. Allein das verlinkte Filmmaterial umfasst 6 Stunden.

Wenn die eine Hypothese von einer Sprengung der Gebäude ausgeht, die andere von einem Zusammenbruch durch die Einschläge, sollte man wie in jedem Gerichtsprozess die empirischen Fakten überprüfen und gegeneinander abwägen. Wenn unabhängige Wissenschaftler, die durchaus einen Ruf zu verlieren haben, eine fundierte Studie abliefern, die in allen Staubproben des 11. September die Spuren genau des Sprengstoffes finden, den man für einen solchen Zweck mit größter Wahrscheinlichkeit verwenden würde, wie soll man darüber hinweggehen?

Und warum ist die Al-Quaida-Hypothese nicht genau so eine Verschwörungstheorie? Die Indizien und Beweise zeigen in eine klare Richtung. Sie sind eben nicht spekulativ, sondern versuchen, klare Fakten zu benennen.

Bedauerlich ist in erster Linie, daß aufgrund der Hitze des Themas ein ruhiges Abwägen der Fakten kaum möglich ist, weil man sich automatisch in einem »Lager« wiederfindet. Wie soll man dieser Falle entgehen?

Bild des Benutzers Axel Weipert

nächste Runde

Die »Al-Quaida-Hypothese« ist eben keine Hypothese: Es gab nach den Anschlägen seitens bin Laden&Co klare Bekenntnisse, in dem Nachlass von Atta wurde ein Testament gefunden etc. Aber vor allem: Es gab ja schließlich auch noch die Flugzeuge. Oder hat die auch die CIA geflogen…? Wohlgemerkt: zwei vollgetankte (!) Flugzeuge fliegen mit hoher Geschwindigkeit in zwei Hochhäuser. Da braucht man doch gar keinen Sprengstoff zur Erklärung mehr.

So weit ich das verstanden habe (kannst mich gerne korrigieren), wurde auf Ground Zero eben nicht Sprengstoff gefunden, sondern »geschmolzene Metalllegierungen in den Überresten mit seltenen, nicht durch gewöhnlichen Kollaps zu erklärenden chemischen Elementen und Verbindungen«. So steht es jedenfalls hier. Das klingt doch schon deutlich weniger dramatisch.

Die dumme Frage, die lustige Antwort

Ein lustiger Dialog aus dem Interview mit Niels Harrit:

»Sie fanden diese Substanz im WTC. Warum glauben Sie, daß es die Gebäudeeinstürze verursachte?«

»Nun, es ist ein Sprengstoff. Warum sonst würde er dort sein?«

Zum Problem mit Verschwörungstheorien

Sicher ist es legitim darüber nachzudenken, wer für die Anschläge vom 11.09.01 verantwortlich ist und wer alles beteiligt war. Aber man kann darüber streiten, wie sinnvoll und wichtig das ist. Außerdem kann man darüber nachdenken, ob dieses Datum als Anlass und Rechtfertigung der z.Zt. stattfindenden Veränderungen (hat Axel genannt) nicht missbraucht wird, unabhängig davon, wer an diesen Anschlägen beteiligt war (oder davon wusste). Die Gefahr besteht m.E. einfach darin, dass man am Ende so etwas sagt wie: wären die Anschläge tatsächlich von al-Qaida verübt worden, dann könnte man die Politik der Amerikaner ja verstehen, aber es war nicht al-Qaida. Diese Argumentation halte ich für gefährlich.