Presseschau Beitrag

Spiel mit dem Feuer

Kein Ende der inneren Konflikte Kirgisiens
Blick auf Osch im Ferghanatal <br/>Foto von Travelling Runes
Blick auf Osch im Ferghanatal Foto von Travelling Runes

Die erneuten Konflikte in Kirgisien mit ungefähr 50 Toten in der Stadt Osch lassen die schlimme Befürchtung aufkommen, daß aus einem Machtkampf ein ethnischer Konflikt erwächst. In der Region weichen die staatlichen Grenzen von ethnischen ab, so daß ethnische Spannungen zu einem Regionalkonflikt auswachsen könnten. Spannungen hat es in der Stadt an der usbekischen Grenze schon lange gegeben, unabhängig von den jüngsten Machtkämpfen in Kirgisien. In den internationalen Medien herrscht Unklarheit ob der Ursachen der jüngsten Aussschreitungen. Deutlich dagegen ist, daß die neue Regierung der Übergangspräsidentin Rosa Otunbajewa auch zwei Monate nach der Machtübernahme die Lage im Land nicht im Griff hat.

Die Presse erkennt einen Versuch, die geplante Verfassungsreform zu torpedieren, indem gezielt Spannungen gesäht werden. Die neue Verfassung würde einen Übergang von einer präsidialen zu einer parlamentarischen Republik bedeuten. Andere Medien sehen in den Unruheregionen Hochburgen des geschassten Präsideten Bakijew. Dagegen verweist die Deutsche Welle darauf, daß nur eine Aufwertung der usbekischen Minderheit und deren Sprache die Spannungen entschärfen können.