Presseschau Beitrag

Wiener Melange

Wie sich Beamte und Wirtschaft gegenseitig unterstützen
 <br/>Foto von sualk61
Foto von sualk61

Florian Klenk - Redakteur bei der Wiener Wochenzeitschrift Falter - berichtet in seinem »Brief aus Wien« in der Le Monde diplomatique auf amüsante Art und Weise über das Geben und Nehmen im Wiener Beamten- und Wirtschaftsklüngel. Lecke im Justizministerium zeigen, wie dieses Affären entschärft. Doch der investigative Jounalist sieht Land im Sumpf, denn eine junge Generation von Staatsanwälten schrecke vor Ermittlungen gegen die Etablierten nicht zurück.

Ein Aufschrei ging durch das Land, als ich die Dokumente Stück für Stück veröffentlichte. Ein Politiker, der das Recht brach, sei nicht zu bestrafen, hieß es in den Akten, weil er die »strafrechtliche Tragweite seiner Handlungen nicht ermessen« konnte. 700 Polizisten, die sich seit Jahren von Lkw-Fahrern bestechen ließen, seien unschuldig, weil die Schmiergelder ja nur kleine Beiträge in die »Kaffeekassa Gendarmerie« waren. Ein Richter, der sich von einem kriminellen Baulöwen Reisen, Geld und Waffen schenken ließ, sei nicht zu belangen, weil das ja nur Weihnachtsgeschenke unter Freunden seien, so die Begründung.