Presseschau Beitrag

Let's be friends

Systematische Onlineüberwachung durch Staat und Privatwirtschaft in Amerika etabliert

Soziale Netzwerke im Internet werden immer populärer, aber viele Menschen sind sich der Gefahren nicht bewusst, die damit einhergehen. Das Verständnis dafür, was es bedeutet die eigene Privatsphäre offenzulegen, ist kaum verbreitet. Auch die rechtliche Fassung dieser neuen Konzepte steht noch aus und so existiert nach wie vor eine Grauzone für Überwachung und Voyeurismus. In Amerika bieten Dienstleister inzwischen ganz legal – oder besser, nicht illegal – anderen Firmen an, die Onlineäußerungen ihrer Angestellten auf Facebook, Twitter und Blogs zu überwachen. Beschränken diese sich anscheinend auf öffentlich zugängliche Daten, greifen die amerikanischen Behörden mitunter heimlich auf Daten zu, die der Nutzer Freunden vorbehalten hat. Dabei wird nicht nur auf Privatpersonen gezielt, sondern auch auf Presse und politische Organisationen:

Der Staat bezahlte einem privaten Unternehmer tausende Dollar, um schwule und lesbische Gruppen [und] Umweltaktivisten […] zu überwachen. Ergebnisse der Überwachung wurden in Geheimdienstberichten zusammen getragen, die vorgeblich dafür erstellt wurden, Behörden über potentiellen Terrorismus zu informieren.

Für die Analyse von Daten von sozialen Netzwerken und Blogs im großen Stil hat die amerikanische Bundesregierung inzwischen eigens ein Zentrum eingerichtet. Wo sich an legale Grenzen gehalten wird, werden z.B. Facebookuser, die sich um die Staatsbürgerschaft bewerben, vorsätzlich unter Ausnutzung potentieller »narzisstischer Tendenzen« getäuscht, um an private Informationen zu gelangen.