Presseschau Beitrag

Tatort NDR

Eine Fernsehfilmchefin sorgt für Krimistoff
 <br/>Foto von Kecko
Foto von Kecko

Die Tatort-Reihe der ARD hat in den letzten Jahren qualitativ deutlich gelitten. Zu diesem Fazit kommen viele Kommentatoren im Feuilleton. Die Vorgänge um die suspendierte Fernsehfilmchefin des NDR, Doris J. Heinze, rühren an der Frage, woran das liegt. Heinze hatte für die Nord-Tatorte  in den vergangenen Jahren nachweislich in mindestens vier Fällen Drehbücher ihres Mannes verfilmen lassen, die Identität des Autors aber geheim gehalten. Stellt sich die Frage: hat das eine etwas mit dem anderen zu tun?   

In seinem Beitrag Föderaler Wahnwitz ARD beantwortet Hans Leyendecker diese Frage recht eindeutig mit 'ja': Im System der Sendeanstalten regieren "Kontrollversagen, Kartelle, Korruption, Vetternwirtschaft, Willkür". Dass Frau Heinze systematisch den NDR hintergangen hat, ist für Leyendecker also gar nicht das Kernproblem. Die von Heinze verfasste Tatortfolge "Die Freundin der Tochter" soll sogar sehr gut sein. Das Problem liegt im System: Die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen und internen Standards wird nicht überprüft, Sendeplatzverteiler bedienen vorrangig die Tochterfirmen der Sender, Sendeplätze, Preise und anderes werden sich zugeschoben: "Kungelei, Kumpanei, Schiebereien, Käuflichkeit bestimmen oft das Klima".