Presseschau Beitrag

Einer muss anfangen

Eine Steuer gegen die Spekulation

Der Bremer Ökonom Rudolf Hickel plädiert für die Einführung einer alle Finanzprodukte umfassenden Finanztransaktionssteuer. Sie soll die »relative Entkoppelung der Finanzmärkte von der Produktionswirtschaft« wenigstens teilweise rückgängig machen. So könnten falsche Preisbildungen durch irrationale Spekulation verhindert und die Krisenanfälligkeit des gesamten Wirtschaftssystems verringert werden.

Das häufig vorgebrachte Argument, eine solche Steuer ließe sich nur im internationalen Rahmen einführen, kann den Autor nicht überzeugen. Tatsächlich existiert mit der britischen »stamp duty« bereits eine nationale Steuer auf Finanzgeschäfte. Und mit einer begrenzten Einführung könne politischer Druck auf andere Länder ausgeübt werden.

Wichtig sei die Verbindung der Steuer mit anderen Regulierungen und auch Verboten besonders riskanter und sinnloser Transaktionen. Nur so ließe sich der angestrebte Lenkungseffekt erzielen. Schon bei einem Steuersatz von 0,01% würden allein in Deutschland zusätzliche Einnahmen von etwa 12 Mrd. Euro erzielt. Dies sei aber lediglich ein angenehmer Nebeneffekt, meint Hickel.