Presseschau Beitrag

Kein Interesse an der Vergangenheit

Eine Serie über die nachrichtendienstliche Infiltration des Terrorismus im Kalten Krieg

Der Einfluss der westlichen und östlichen Nachrichtendienste auf linken und rechten Terrorismus im Kalten Krieg sei in Deutschland wenig erforscht, meint Regine Igel in einer 6teiligen Serie auf Telepolis. Der historische Kontext werde in der Bewertung der RAF ausgeblendet, ebenso wie ihre enge Verbindung zu den italienischen Roten Brigaden. Dabei spiele die fehlende Unabhägigkeit der deutschen Justiz im Gegensatz zur italienischen eine Rolle, aber auch die deutschen Medien schauten nicht genau hin.

Verfahren gegen involvierte Stasimitarbeiter seien selten, weil kein Interesse darin bestehe, dieses heikle Thema der deutschen Geschichte an die Öffentlichkeit zu bringen. Neben der Verbindung zwischen Deutschland und Italien erstaune, dass beide Blöcke sowohl rechten als auch linken Terrorismus infiltrierten und steuerten. Und offenbar an der Ermordung Aldo Moros zusammenarbeiteten, da der historische Kompromiss zwischen Christdemokraten und Kommunisten die Steuerbarkeit beider Lager in Frage stellte.

Für darüber hinaus Interessierte sei auf den umfangreichen Handapparat in den Fussnoten der Serie verwiesen.