Presseschau Beitrag

Die Grenzen der Pressefreiheit

Die britischen Pressegesetze ermöglichen Veröffentlichungsverbote
Zeitweilig verboten - Titel des Londoner Guardian vom 17.9.2009
Zeitweilig verboten - Titel des Londoner Guardian vom 17.9.2009

The Guardian veröffentlichte im September Dokumente, welche die Verwicklung des britisch-niederländischen Konzerns Trafigura in einen der größten Giftmüllskandale der jüngeren Vergangenheit belegen sollen. Demnach wurden hoch giftige Stoffe auf gewöhnlichen Deponien in der ivorischen Millionenstadt Abidjan verklappt.  Die englischen Pressegesetze ermöglichten dem Konzern, die Veröffentlichung zu verbieten. Erst eine Kampagne im Internet verbunden mit der Erwähnung des Falles im britischen Parlament lies Trafigura zurückrudern, das nun ohne Anerkennung einer Rechtspflicht erste Entschädgungen zahlte.

Kommentare

Telepolis zieht nach

Telepolis: Trafigura vs. Guardian: Die Freiheit, die Presse zu knebeln In Großbritannien versuchte ein Großkonzern, dem Guardian per Gerichtsbeschluss den Mund zu verbieten - allerdings ohne Erfolg von Michael Hörz | 26.10.2009

Als international operierendes Ölunternehmen hat man es nicht leicht: Ständig diese Umweltschützer, ständig irgendwelche Betroffenen, und dann auch noch die Presse, die ständig rumbohrt. Zum Glück gibt es ein Land, in dem sich die Medien bislang recht problemlos im Schach halten ließen. Die Rede ist nicht von einem kleinen Inselstaat mit ein paar Jahrzehnten formaler Demokratie, sondern von England.

Wikileaks: BBC High Court Defence against against Trafigura

Wikileaks 15. März 2010: BBC High Court Defence against Trafigura libel suit, 11 Sep 2009

This document was submitted to the UK's High Court by the British Broadcasting Corporation (BBC) in September 2009, as a Defence against a libel claim brought against them by the oil company Trafigura.

Verfahren gegen Trafigura