Väter und Söhne
Jean Sarkozy, der 23jährige Sohn des französichen Präsidenten, wollte Direktor des Pariser Geschäftsviertels La Défense werden. Er ruderte nach einem Aufschrei in der Öffentlichkeit zurück. Nicolas Sarkozy ist mit seiner Form der Vetternwirtschaft zu weit gegangen, meint Julia Amalia Heyer in der Süddeutschen Zeitung und gibt einen Überblick über die Elitenwirtschaft in Frankreich.
Die Vehemenz der Reaktionen gegen Jean Sarkozy ist erstaunlich für Frankreich, wo personelle Verflechtungen oder auch Vetternwirtschaft die politische Elite konstituieren.
Das auslandsjournal sendete ebenfalls einen Beitrag zu Sarkozy und Sohnemann und kritisiert dessen monarchistisches Auftreten.
Verwaltung der Bedürftigkeit
Egbert Scheunemann wirft in seinem Essay einen kursorischen Blick auf die staatlichen Reaktionen gegenüber der Phänomene Arbeitslosigkeit und Armut. Von den Armenhäusern der Frühen Neuzeit über die Einführung der Arbeitslosenversicherung 1927, die Zwangsarbeit im Dritten Reich bis zum bundesrepublikanischen Sozialstaat. Diese wechselvolle Geschichte findet ihren Abschluss mit der Rückkehr »paternalistischer Sozialpolitik« im Zuge der Agenda 2010.
Kehraus im Putzgewerbe
Nahezu eine Million Menschen arbeiten hierzulande in einer Branche, deren Dienste jedermann für selbstverständlich hält. Nun versuchen sie, sich zu wehren: Gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse und eine Bezahlung, die selbst bei Vollzeit kaum zum Leben reicht. Doch es ist ein Teufelskreis - gerade die schlechten Bedingungen machen einen Streik besonders schwierig.
»Besser als wie man denkt!«
KiK gehört seit Jahren zu den am schnellsten wachsenden Einzelhändlern in Deutschland. Die Billig-Offensive wird dabei von Verona Pooths gut dotierten Werbekünsten - »Besser als wie man denkt!« - flankiert. Nils Klawitter hat sich einmal hinter den Kulissen umgeschaut und ist dabei über manches weniger Gute gestolpert. Von den Arbeitsbedingungen der Näher in Bangladesh über die Situation der Beschäftigten hierzulande bis hin zur mangelhaften Qualität der Produkte in den Regalen. Sehr lesenswert.
Klassenkampf im Kommunismus
Jens Berger beschreibt die heftigen Streiks und Arbeiteraufstände in China. Anlass ist der Lynchmord an einem Fabrikleiter durch Arbeiter in Nordchina, die sich gegen die Privatisierung ihres Werkes zu Wehr setzen. Der Artikel betont insbesondere das Klassenbewußtsein der Arbeiter in den traditionellen Industrieregionen Chinas. Im Gegensatz zum Bild im Westen führe die Auseinandersetzungen zu Diskussionen auch in überregionalen Medien.
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