Der Untertan
Sehr interessant ist die Aufschlüsselung der Eigenschaften von Buchkäufern, die Tobias Kniebe in der Süddeutschen Zeitung aus Daten der Gesellschaft für Konsumforschung gewinnt – handelt es sich doch um eine Analyse der Käufer des Buches von Thilo Sarrazin, »Deutschland schafft sich ab«. Unschwer zu erkennen ist der Archetyp des deutschen Spießbürgers: Risikoscheu, häuslich, karriereorientiert, zugleich jedoch eher gebildet und besser verdienend; dabei handelt es sich primär um die Leserschaft der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Welt und nicht der Bild-Zeitung.
Die Grundhaltung könnte im Gegenteil eher Anlass sein, eine gewisse Schizophrenie zu diagnostizieren: ein eiserner Wille, an der Spitze zu stehen - aber bitte Veränderung? Eine Leistungselite, die das Wohnzimmersofa nicht mehr verlässt?