Mehr Waffen für den Nahen Osten
Das Wall Street Journal berichtet über eine geplante amerikanische Waffenlieferung an Saudi-Arabien, die durch ihren Umfang eines der größten Waffengeschäfte in der US-Geschichte darstellen würde. Voraussichtlich soll in den nächsten zehn Tagen der Kongress über den Auftrag informiert werden. Das Volumen beträgt dabei ca. 60 Mrd. Dollar. Die Frankfurter Rundschau beschreibt dieses Waffengeschäft als dreifachen Gewinn für die USA. Neben den direkten Einnahmen für den maroden Staatshaushalt und der angeblichen Sicherung von 77.000 Arbeitsplätzen, soll das Geschäft mit der absoluten Monarchie der Sauds den Einfluss der iranischen Theokratie im Nahen Osten eindämmen.
Heraus aus der Sackgasse
Muriel Asseburg konstatiert in einer neuen Studie das Scheitern der Gaza-Blockade. Diese habe keineswegs, wie von Israel beabsichtigt, zu einer Schwächung der Hamas geführt. Stattdessen sei aber die Wirtschaft dort zusammengebrochen und die Bevölkerung isoliert worden.
Als Konsequenz fordert die Nahostexpertin nicht nur eine Lockerung, sondern eine dauerhafte Öffnung der Grenzen zu Israel und Ägypten. Nur so könnten die Exporte wieder zunehmen und eine dauerhafte Abhängigkeit von Hilfslieferungen vermieden werden. Der Preis dafür sei die Zusammenarbeit mit der Hamas, sei es offiziell oder – zunächst – informell. Sie sei mittlerweile zu einem Friedensdialog mit Israel bereit.
»A thousand hours of dialogue are better that one hour of war.«
Neben dem Konflikt in dem nördlichen Gouvernement Sa'da zwischen Zentralregierung und »Huthisten« und verschiedenen ausländischen Staaten, gibt es in den südlichen zur früheren Volksrepublik Jemen gehörenden Gouvernements verstärkte Sezessionsbewegungen, die sich gegen eine soziale und ökonomische Benachteiligung richten. Zudem wird die Politik des Landes durch die autokratische Herrschaft des seit 1978 regierenden Staatspräsidenten Ali Abdallah Salih einschneidend geprägt. Diese Problemfelder und die aktuelle Kampagne »The Public Movement for Justice and Change« werden in dem Interview mit Parlamentsabgeordneten Sultan Al-Same'e in der Yemen Times beleuchtet.
Brennpunkt Jemen
Wenig beachtet entwickelt sich im Nahen Osten ein neuer Krisenherd: Der Kampf der Huthi-Rebellen gegen die Regierung weitet sich aus. Mittlerweile ist nicht nur die Armee von Saudi-Arabien direkt involviert, sondern auch der Iran liefert angeblich Waffen an die Aufständischen. Der Westen dagegen hält sich nach wie vor bedeckt.
Die Linke und der Dschihad
Fred Halliday untersucht für opendemocracy die merkwürdige und unheilvolle Sympathie vieler linker Gruppierungen in Europa und den USA für islamistische Aktivitäten.
Im Zentrum Schwarzer Löcher
Am 5. April 2005 erschien mit mehrmonatiger Verzögerung der dritte Arab Human Development Report (AHDR), dieses Mal mit dem Schwerpunktthema ‚Freiheit in der Arabischen Welt’. Der Bericht unterscheidet sich von seinen beiden Vorgängern dadurch, daß er auf die Kernproblematik der arabischen Entwicklungsblockade fokussiert: Diese wurzelt nicht in der Kultur, wie der seit einigen Jahren dominierende, internationale Diskurs zu suggerieren scheint, sondern, wie der aktuelle Bericht klar herausarbeitet, in der Politik.