Presseschau Rüstung

Friede auf Erden

Die USA legen ihre neue globale Strategie vor

Seit 1997 veröffentlicht das Pentagon aller vier Jahre die »Quadrennial Defense Review«. Dort werden die globalen Bedrohungen und Interessen der USA definiert und entsprechende Schlussfolgerungen für die Außen- und Verteidigungspolitik gezogen. Die aktuelle Version fordert weiterhin die Fähigkeit, zwei große Kriege gleichzeitig führen zu können. Darüber hinaus müsse man zahlreiche kleinere Konflikte austragen können. Besonderes Augenmerk gilt der Rohstoffsicherung, der Terrorismusbekämpfung und den aufstrebenden asiatischen Mächten.

Nachwehen einer großen Affäre

Über den Prozess gegen Karlheinz Schreiber

Der Deutschlandfunk bietet einen Überblick zu verschiedenen Beiträgen zum Prozess gegen den Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber. Darin wird bezweifelt, dass der Prozess neue Erkenntnisse liefern wird. Das Geflecht aus Parteipolitikern von CDU und CSU, Spenden, Waffengeschäften und dem Konzern Elf Aquitaine, der für die Raffinerie Leuna und das ostddeutsche Tankstellennetz mit anonymen Millionenspenden den Machterhalt der Kohlregierung sicherte, was wiederum durch die Kontrolle einer Schlüsselindustrie der strategischen Absicherung Frankreichs vor einem überstarken Deutschland dienen sollte, wird durch den Schreiberprozess wohl nur sehr begrenzt erhellt werden.

Robots to the front!

Eine neue Stufe der Militärtechnik
Predator-Drohne im Museum <br/>Foto von Rob Shenk, Flickr
Predator-Drohne im Museum Foto von Rob Shenk, Flickr

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt findet in über 40 Streitkräften dieser Welt ein dramatischer Wandel statt: ferngesteuerte Roboter übernehmen immer mehr Aufgaben. Die USA besitzen mittlerweile etwa doppelt so viele Aufklärungs- und Kampfdrohnen wie bemannte Flugzeuge. Doch auch die Marinen und Heere setzen verstärkt auf Automation.

Die Kampfroboter sind aus drei Gründen attraktiv. Oftmals billiger als etwa Flugzeuge, können sie auch eine Antwort auf zunehmenden Rekrutenmangel sein. Vor allem aber ermöglichen sie insbesondere den westlichen Ländern unbehelligt von Protesten wegen eigener Verluste »stille« Kriege zu führen.

Tanz um den roten Knopf

Die Angst der Amerikaner vor dem pakistanischen Atomwaffen

Seymour Hersh schrieb für die aktuelle Ausgabe des New Yorker ein umfangreiches Dossier über das pakistanische Atomwaffenarsenal. Die USA haben demnach eine streng geheime Eingreiftruppe aufgebaut, die zum Einsatz kommen soll, falls die Waffen in falsche Hände geraten sollten. Allerdings habe das pakistanische Militär die Amerikaner falsch über die Standorte informiert, da sie ihnen wiederum nicht trauen, daß diese Informationen an die Inder weitergegeben werden. Hersh hat mit ehemaligen und aktiven pakistanischen und amerkanischen leitenden Beamten und Politikern gesprochen, um herauszufinden, wie weit der Einfluß der Islamisten im Militär reicht.

Buch als Ware

Die rücksichtslosen Geschäftspraktiken von Thalia

Die Süddeutsche Zeitung beschäftigt sich mit den fragwürdigen Geschäftspraktiken von Thalia. Es wird aufgeführt, wie die Profitgier des Konzerns die gesamten Branche ändert und schädigt.

Aufrüstung im Armenhaus

Waffenboom in Südamerika
Venuzuela hat russische T-72 bestellt
Venuzuela hat russische T-72 bestellt Bild von cell105

Trotz nach wie vor erheblicher Armut in weiten Teilen der Bevölkerungen rüsten Südamerikas Staaten kräftig auf; im letzten Jahrzehnt haben sich die Ausgaben für Kriegsgerät um mehr als 100% erhöht. Insbesondere die rohstoffreichen Länder geben das Geld mit vollen Händen aus, um sich gegen tatsächliche oder vermeintliche Bedrohungen zu schützen.

Piraterie auf höchstem Niveau

Steckt hinter der Entführung der Arctic Sea eine Raketenlieferung an den Iran?
 <br/>Foto von KGBKitchen
Foto von KGBKitchen

Jens Berger vermutet auf Telepolis, daß hinter der Entführung der Arctic Sea die Verschiffung von Raketen an den Iran steckt. Nachdem der Kreml von diesen Geschäften Wind bekommen habe, habe er alles daran gesetzt, das Schiff aufzubringen und die peinliche Angelegenheit zu vertuschen. Die russichen Luftabwehrraketen in Irans Händen könnten Israel gefährlich werden.

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