Presseschau Schutzzölle

Händel um den Handel

EU-Indien-Abkommen bleibt weiter in Verhandlungen stecken
Händel um den Handel
Bild von Axel Weipert

Seit 2007 verhandeln die EU und Asiens drittgrößte Volkswirtschaft um ein Freihandelsabkommen. Doch noch immer sind viele Fragen offen, auch die aktuelle Gesprächsrunde brachte keinen Durchbruch. In Europa drängen vor allem die großen Konzerne und Lobbyverbände auf einen raschen Abschluss. Sie versprechen sich viel von dem gewaltigen Wachstumsmarkt Indien mit seinen 1,2 Milliarden Menschen. Dort gibt es jedoch – zu Recht – erhebliche Vorbehalte. Die Bauern fürchten Importe subventionierter europäischer Lebensmittel ebenso wie kleine Ladenbesitzer die Konkurrenz von Supermarktketten. Und wenn Autos nur importiert statt vor Ort gebaut werden, dürfte sich der erhoffte Technologietransfer in Grenzen halten. Die Befürchtungen haben zu umfangreichen Protesten in Indien geführt. Auch deswegen wurde das Abkommen vorerst blockiert. Schon vor einiger Zeit kam eine Studie der NGO Weed zu einem eindeutigen Fazit:

Insgesamt zeigt sich, dass das EU-Indien-Freihandelsabkommen gravierende Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit und die Existenzgrundlagen der indischen Bevölkerung haben wird und gleichzeitig den politischen Handlungsspielraum für zukünftige Regierungen erheblich einschränkt.

Angespannte Lage

Die Rivalität zwischen den USA und China
Shanghai Containerhafen <br/>Foto von Bert van Dijk
Shanghai Containerhafen Foto von Bert van Dijk

In letzter Zeit drohen die Rivalitäten zwischen den USA und China zum offenen Handelskrieg zu eskalieren. Der Streit dreht sich vordergründig vor allem um den unterbewerteten Renminbi und das gewaltige amerikanische Handelsdefizit. Populistisch instrumentalisiert für innenpolitische Zwecke, würde die geforderte aggessive Schutzzollpolitik der US-Wirtschaft aber vermutlich mehr schaden als nützen. Zumal das Ungleichgewicht der Exporte auch auf der Weigerung High-Tech-Produkte nach China zu verkaufen beruht. Weiterlesen … »

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