Presseschau Beitrag

Schule des Terrors

Das dunkle Kapitel des Staatsterrors durch die USA in Lateinamerika
Ausbildung von honduranischen Offiziersanwärtern in Panama <br/>Bild von airborneshodan
Ausbildung von honduranischen Offiziersanwärtern in Panama Bild von airborneshodan

Das Verhältnis zwischen den USA und Lateinamerika war nie auf Augenhöhe: Spätestens seit der Formulierung der Monroe-Doktrin durch den amerikanischen Präsidenten James Monroe 1823 begannen die Vereinigten Staaten den Rest des Kontinents als ihren Vorhof zu betrachten. Ein besonders blutiges Kapitel wurde nach der Machtergreifung der Kommunisten in Kuba aufgeschlagen, als das Pentagon die Finanzierung der School of the Americas 1 massiv ausbaute. Diese historische Rolle stellt Stefan Fuchs in einer Sendung von SWR2 Wissen dar. In der »Schule« wurden Offiziere aus Lateinamerika in Methoden der Aufstandsbekämpfung unterrichtet, zu der auch Foltertechniken und Terror gegen die Bevölkerung gehören. Mit Hilfe dieses Netzwerks bekämpften die USA bis zum heutigen Tag echte und vermeintliche Gegner – auch die Zivilgesellschaft geriet ins Visier des Kampfes um die Macht.

Zu den Absolventen zählten die Planer des Völkermordes an Indigenen in Guatemala in den 80er Jahren, die Mörder von Óscar Romero, aber auch der Generalstabschef des jüngsten Putsches in Honduras. Diese Methoden der Aufstandsbekämpfung und des Terrors finden ihre Fortsetzung im Krieg gegen Drogen und dem Krieg gegen den Terror, also auch im Irak und in Afghanistan. Im Gegensatz zu den Interventionen im Nahen und Mittleren Osten führten die USA ihre Staatsstreiche und Terrormaßnahmen nur zum Teil über die CIA durch, sondern griffen vielmehr auf das Netzwerk ihrer Zauberschüler zurück. Trotz der mittlerweile bekannten Rolle der USA wurde das Institut bislang nicht geschlossen. Die Schule ist seit den 60er Jahren ein Baustein der Aufstandsbekämpfung zur indirekten Machtausübung der USA.

  • 1. Heute Western Hemisphere Institute for Security Cooperation