Ruhm und Ehre
Ende November wurden erstmals 4 aktive und 2 gefallene Soldaten mit der sogenannten Gefechtsmedaille ausgezeichnet. Sie wurde dafür verliehen, dass sie »mit außergewöhnlichem Mut und unter Inkaufnahme höchster Risiken für ihr Leben herausragend tapfer gehandelt haben«. Damit wurden erstmals seit dem 2. Weltkrieg wieder Auszeichnungen für aktive Kampfhandlungen verliehen. Im Interview mit tagesschau.de beschreibt der Militärhistoriker Detlef Bald die damit verbundene zunehmende Militarisierung der Bundeswehr:
Daran sieht man, dass sich in dieser Frage sehr konservative militärische Vorstellungen durchsetzen und eine neue Ausrichtung für die Einsätze der Bundeswehr doch angedacht wird.
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Krieg wozu?
Das Bild der Bundeswehr als »Entwicklungshelfer in Uniform« ist spätestens seit dem verheerenden Bombardement von Kunduz massiv in Frage gestellt. Christian Semler schildert den Wandel in der Legitimationsstrategie des Westens für diesen Krieg. Demnach sei die Berufung auf Demokratie und Menschenrecht dem neuen Ziel, »Stabilität« zu schaffen gewichen.
Nicht die Verteidigung der Menschenrechte in Afghanistan ist lächerlich, sondern der Versuch, mithilfe der Menschenrechtsrhetorik militärische Unternehmungen zu rechtfertigen, die in Wahrheit der Macht- und Interessenpolitik geschuldet sind.