Presseschau Medien

Dumm, dick und ungebildet?

Die Bild-Zeitung verliert einen Prozess

Die Bildzeitung mag es nicht gern, wenn sie behandelt wird, wie sie mit anderen gern umgeht. Deshalb erwirkte sie ein Verbot eines Kinospots für die taz, in dem ihre Leser aufs Korn genommen werden. Dieses Gerichtsurteil hob der Bundesgerichtshof jetzt auf. Daß der Spot der Leserschaft durchaus gerecht wird, beweisen jedoch die legendären »Bild-Leser beschimpfen Titanic-Redakteure«-Tondokumente des Satiremagazins Titanic.

Die Medienmanufaktur

Eine bitterböse Polemik gegen die deutsche Medienwirtschaft

Die Zeitschrift Hintergrund hat ihre Herbstausgabe der Verflechtung von Medienkonzernen, Wirtschaft, Journalismus und Politik gewidmet - oder: Dem »politisch-publizistischen Komplex«, wie Nico Fried, der Hauptstadtkorrespondent der Süddeutschen Zeitung, in einem Interview meinte. Markus Jansohn rollt die Aspekte einer professionellen PR-Wirtschaft mit vorgefertigten Inhalten für die Medien und Geschenken für Journalisten, einem Geflecht von wenigen großen Medienkonzernen und einem sich von der Politik kaum abgrenzenden Gefälligkeitjournalismus in seinem Essay auf. Diese Faktoren führten zu einem vorgefertigten Meinungsbrei, welcher Information nur vortäusche.

Das Gesicht des Krieges

… und wie das Kino es darstellt
Das Gesicht des Krieges

Peter Bürger ist Autor zahlreicher Essays und Bücher über das das Thema Kino und Krieg. In diesem Rahmen hat er den Einfluß des Pentagons auf Hollywood untersucht, ebenso wie die kulturelle Bedeutung und den Kodex von Hollywood-Produktionen zu Krieg. Sein Buch zur Analyse von amerikanischen Vietnamkriegsfilmen »Napalm am Morgen« - bereits vor einigen Jahren erschienen - ist nun auch Online zu lesen. Außerdem findet sich auf dieser Seite eine umfangreiche Linksammlung zu den auf Telepolis erschienenden Beiträgen des Autors. Weiterlesen … »

Kritik der Meinungsforschung

Drei Beiträge zum fixierten Blick auf die Zahlen

Die Umfragen der Meinungsfoschungsinstitute seien ungenau und nicht repräsentativ ohne das dies in der Öffentlichkeit zugegeben werde. Auf der anderen Seite benutzte der »politische-publizitische Komplex« die Demoskopie wie eine Droge und beinflusse damit die öffentliche Diskussion. Darüber hinaus seien die Korrekturen und Einflußnahmen der Institute auf die Ergebnisse an der Grenze zur Manipulation.

Quellen der Öffentlichkeit

Ein Feature über das gefährliche Aufdecken von Mißständen in Deutschland
Ein Whistleblower: Daniel Ellsberg <br/>Foto von darthdowney
Ein Whistleblower: Daniel Ellsberg Foto von darthdowney

Eine Feature von Michael Reitz über das Risiko von »Whistleblowern« in Deutschland; mutigen Menschen, die Mißstände in Politik und Wirtschaft aufdecken. Während diese in anderen Ländern gesetzlich geschützt sind, werden Whistleblower in Deutschland häufig gekündigt, wenn sie bespielsweise ihren Arbeitgeber anzeigen. Eine gesetzliche Neuregelung scheiterte im Bundestag.

Die Mär von der sozialen Kanzlerin

Konkrete Fakten und ein Erklärungsversuch

Die weit­ver­brei­te­te An­sicht, An­ge­la Mer­kels Po­li­tik sei »ei­gent­lich« gar nicht neo­li­be­ral, son­dern eher so­zi­al­de­mo­kra­tisch, wird von Al­brecht Mül­ler einer de­tail­lier­ten Kri­tik un­ter­zo­gen. Im An­schluß ver­sucht er, die­ses Phä­no­men mit der PR-​Stra­te­gie der Union bzw. den Me­cha­nis­men der Me­di­en­welt zu er­klä­ren.

Revolution auf Abwegen

Chávez verliert das Augenmaß

Seit über zehn Jahren regiert der Linke Hugo Chávez in Venezuela. Und dennoch fühlt er sich offenbar immer noch von der »Konterrevolution« bedroht, insbesondere den Medienkonzernen seines Landes. Wie Björn Karl Köhler schreibt, scheint er dabei nun jedes Augenmaß zu verlieren. Die - zum Teil durchaus handfeste - Gängelung von Kritikern nimmt zu und soll nun durch neue Gesetze sogar noch verschärft werden. Weiterlesen … »

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