Presseschau Wissenschaft

Pleiten, Pech und Pannen

Eine Geschichte der Atomkraft in Deutschland
Atomare Idylle? Das AKW Neckarwestheim <br/>Foto von WeiterWinkel
Atomare Idylle? Das AKW Neckarwestheim Foto von WeiterWinkel

In den 50er-Jahren galt Atomkraft noch als die Zukunftstechnologie schlechthin, man träumte gar von nuklearen Kühlschränken. Und so verabschiedete eine Bundesregierung nach der anderen ehrgeizige Programme zur Erforschung und Förderung.

Paradoxerweise waren es ausgerechnet die Stromkonzerne, die lange angesichts der hohen Kosten skeptisch blieben. Daher musste der Staat den Löwenanteil der Investitionen tätigen; bis 2008 etwa 165 Milliarden Euro. Doch immer mehr zeichnete sich ab, dass die Technik den hohen Erwartungen nicht gerecht werden konnte. Zahlreiche Großprojekte – wie z.B. der »Schnelle Brüter« – erwiesen sich als Fehlschläge. Weiterlesen … »

Der Extremismus der Mitte

Rechtsradikale Einstellungen nehmen nach der Weltwirtschaftskrise in Deutschland zu

Erschreckend und zugleich wenig überraschend sind Studien über Fremdenfeindlichkeit und Ressentiments seit Theodor Adornos »Studien zum autoritären Charakter«. Seitdem hat Deutschland sich verändert, jedoch zeigt auch die Studie Die Mitte in der Krise. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland, daß ein Viertel der deutschen Bevölkerung ausländerfeindliche Einstellungen hat; der Anteil der Befürworter einer Diktatur sank von 2002 bis 2008 von 7,7% auf 3,7%, stieg 2010 allerdings wieder auf 5,1%. In Bezug auf die meisten reaktionären Einstellungen sind seit der letzten Erhebung die Werte gestiegen: Die Autoren der von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Auftrag gegebenen Studie folgern daraus, daß die Weltwirtschaftskrise zu einer Verunsicherung geführt habe. Weiterlesen … »

Quo vadis, Wikipedia?

Eine Konferenz in Leipzig

Ohne Zweifel hat Wikipedia nicht nur die herkömmlichen Enzyklopädien praktisch verdrängt, sondern auch den Umgang mit Wissen insgesamt verändert. Mittlerweile zeigen sich jedoch – insbesondere in der deutschsprachigen Version – gewisse Tendenzen, die dem demokratischen und vielfältigen Anspruch zuwiederlaufen.

Denn die sog. Administratoren erhalten zusätzliche Rechte, um etwa Artikel zu sperren oder zu löschen. Andererseits hat die wachsende Beachtung auch dazu geführt, dass beispielsweise Politiker oder Unternehmen gezielt, verdeckt und professionell Einfluss nehmen auf die über sie veröffentlichen Inhalte.

Ohne Zukunft

Jüngere arbeiten häufiger unter prekären Bedingungen

Eine Studie des gewerkschaftlichen Wirtschaftsforschungsinstituts WSI kommt zu dem Ergebnis, dass jüngere Arbeitnehmer überdurchschnittlich oft zu schlechten Bedingungen beschäftigt sind. So sind sie von Arbeitslosigkeit, befristeten Verträgen oder Leiharbeit besonders betroffen. Zudem absolvieren sie zunehmend schlecht oder gar nicht bezahlte Praktika, die ihnen kaum Perspektiven eröffnen. Und 40 Prozent aller Azubis werden nach ihrer Lehre nicht übernommen. Dies alles führt auch zu zunehmenden gesundheitlichen und psychischen Belastungen.

Vorurteile nicht bestätigt

Zur Motivation von Hartz-IV-Empfängern

Eine neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) untersuchte die Beschäftigung und Motivation von Arbeitslosen. Dabei ergab sich, dass ca. zwei Drittel der Befragten angaben, sie seien erwerbstätig, in Ausbildung,  an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme beteiligt oder mit familiären Aufgaben beschäftigt. Daraus folgern die Autoren, manche Vorurteile gegenüber den Betroffenen seien unzutreffend, und die häufig geforderten Sanktionen kaum zweckdienlich:

Will man das in vielen Fällen hohe Ziel einer
Erwerbsintegration – wie es das SGB II vorsieht –
nicht aufgeben, legen die Befunde dieses Kurzberichts
nahe, dass die Lösung für die ganz überwiegende Zahl
der Betroffenen nicht in einer noch „härteren Gangart“
gegenüber den überwiegend motivierten Grundsicherungsempfängern bestehen kann. Vielmehr ist ein noch individuelleres Eingehen auf die Situation der zu vermittelnden Grundsicherungsempfänger gefordert.

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Ich bin ein anderer

Über das Einfühlungsvermögen bei Tieren

Die Verhaltensbiologie liefert regelmäßig interessante Erkenntnisse über das Sozial- und Kommunikationsverhalten von Tieren – insbesondere zu besonders intelligenten wie Affen oder Krähenvögeln, die sich in komplexen Gruppen organisieren. Die Süddeutsche Zeitung berichtet darüber, wie sich Tiere gegenseitig Trost sprenden. Dies deutet auf die Fähigkeit zu Einfühlungsvermögen hin, welches sowohl ein Bewußtsein des Selbst erfordert als auch die Fähigkeit, sich in ein anderes Tier hereinzuversetzen. Forscher deuten dies als Konfliktlösungsstrategie, die den Sozialverbände bessere Überlebenschancen ermöglicht.

Dem Weg folgen

Was Trampelpfade über kollektive Intelligenz verraten
 <br/>Foto von chaosinjune
Foto von chaosinjune

Wege entstehen, wenn viele Menschen ihnen folgen. Christian Ankowitsch interviewt im SZ-Magazin den Physiker Dirk Helbing zur Metaphysik des Trampelpfades. Daran können sich selbst organisierende Systeme untersucht werden. Dabei spielt die Natur eine wichtige Rolle, da sie unbenutzte Wege vergessen läßt. Helbing vergleicht in seiner Forschung zu kollektiver Intelligenz die von selbst enstehenden Pfade mit den Strukturen der Kommunikation im Internet.

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