Selten gelacht
Fabian Erdl blickt im Freitag zurück auf die Geschichte der »Neuen Frankfurter Schule« und ihr prominentestes Kind, die Satirezeitschrift Titanic und betrachtet anhand von historischen Beispielen die juristischen und ästhetischen Grenzen der Satire. Die Titanic – einst Leitbild für Humor einer ganzen Generation – sei nur noch der müde Abglanz ihrer einstigen Gesellschaftskritik.
So notwendig und komisch dieses Treiben lange Jahre über war – die Neue Frankfurter Schule hat sich überlebt, genauer: Sie hat sich zu Tode gesiegt.
Ungewisse Zunkunft
Die Jungle World betrachtet die komplexe Entwicklung der »Zukunft der Zeitung zwischen Papier und Pixel« in einem Themenschwerpunkt. Ivo Bozic schreibt über die seltsamer Blüten der Netzära in Form von sinnlosen Klickstrecken. Die eigentliche Finanzierung des qualitativen Jornalismus stamme jedoch nach wie vor aus den klassischen Medien. Bernd Volkert gibt die Entwicklung und Debatte in den USA wieder, Daniel Steinmaier interviewt Robin Meyer-Lucht vom Online-Medium Carta über eine Perspektive, ob sich der Netzjournalismus eine Tages rentieren wird. Felix Schwenzel untersucht bereits unternommene Versuche für neue Bezahlvarianten wie Micropayment und woran sie bisher scheiterten.
Kein Vertrauen in Qualität
Der Umbruch in der Medienlandschaft ist in aller Munde - von »Zeitungskrise« und »Zeitungssterben« ist die Rede. Anita Blasberg und Götz Hamann haben sich in Deutschland von der Provinz in Mecklenburg-Vorpommern bis zu den großen Verlagen und Zeitungen umgesehen. Nicht jedoch das Internet als Medium, sondern steigende Renditeerwartungen und Kostendruck zeichnen sie für die Lage veantwortlich:
Ein unsichtbares Band ist gerissen, in Anklam, Stuttgart, München. Die deutschen Verleger hatten es über Jahrzehnte verstanden, Unternehmer zu sein und gleichzeitig gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
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Afrikanische Traumfabrik
Der ARD Weltspiegel berichtet über die boomende Filmwirtschaft im nigerianischen Lagos. Tausende Filme werden dort pro Jahr unter schwierigen Bedingungen und mit häufig bescheidenden Budgets produziert. Damit wird der afrikanische Markt über die Grenzen hinaus bedient.
Medienwandel in Zahlen
Der Blogger Holger Schmidt bespricht auf seinem Blog Netzökonom in der FAZ eine Studie zum Mediengebrauch. Danach nehme die Nutzung des Internets verglichen mit anderen Medien beschleunigt zu. Die Fachzeitschrift Werben und Verkaufen stellt eine Studie vor, nach der sich das Netz in den kommenden 15 Jahren zum primären Unterhaltungsmedium entwickle.
Kleiner Fernsehskandal
Die WDR-Sendung »Zimmer Frei« hat den Satiriker und »Die Partei«-Gründer Martin Sonneborn zu Gast. Die leidliche Runde aus Alsmann, Westermann und Sonneborn beharkt sich übel für die Dauer der Sendung. Am Ende sendet der WDR die Folge nicht. Erst auf starken Einspruch des Publikums wird sie zur Nachtzeit gesendet - und ist im Internet einsehbar.
Im Ententeich
Die Süddeutsche Zeitung erzählt eine kurze Kulturgeschichte des Hoax - der absichtlichen Hochstapelei. Zum einen wird dies benutzt, um zu kurzem und schnellem Ruhm zu kommen. Zum anderen führen Medienaktivisten damit die Mechanismen der Nachrichtenvervielfältigung und des gegenseitigen Abschreibens vor.