Presseschau Slums

Die Komoren, Frankreich und ein Abschiebelager

Die Insel Mayotte wird zu einem Überseedepartment und 1/3 der Bevölkerung ohne französischem Pass muss weichen

Im Jahr 1974 stimmten die Bewohner der Komoreninsel Mayotte gegen die Loslösung von Frankreich. Sie standen damit fortan im Gegensatz zu den verbliebenen drei Komoreninseln, die als »Union der Komoren« ihre Unabhängigkeit erlangten. Im nächsten Jahr nun soll Mayotte den Status eines Überseedepartments erhalten und somit allen anderen französischen Departments gleichgestellt werden, so z.B. im Bereich Sozialhilfe, Mindestlohn und Kindergeld. Doch gilt dies nur für Menschen, die eine französische Staatsbürgerschaft vorweisen können, wodurch eine bereits existierende Trennung auf der Insel und in der gesamten Region eskaliert. Ein Bericht des Weltspiegels zeigt die Folgen dieser Grenzziehung auf. Er schildert das Leben in Frankreichs größtem Slum und einem völlig überfüllten Abschiebelager. Weiterlesen … »

Township-Blüte

Eine Geschichte der kulturellen Vielfalt vor der Apartheid

Kalamazoo war ein Township am Rande Johannesburgs, in dem Zulus, Portugiesen, Inder, Juden und Chinesen zusammenlebten: Hier entstanden ein neues Miteinander und neue Musikstile. Dieser vielfältige Bergbauort war jedoch dem Apartheidsregime ein Dorn im Auge und es ließ ihn abreißen. Tom Schimmeck interviewte Zeitzeugen, die mit verklärtem Blick die Vergangenheit lebendig werden lassen und ein Panorama der Geschichten und Probleme des Südafrikas der letzen 50 Jahre malen.

Zentren des Wachstums, Zentren der Armut

UN Habitat-Bericht über Urbanisierung
Slum in Indien <br/>Foto von niharq
Slum in Indien Foto von niharq

Florian Rötzer stellt auf Telepolis den neuen UN Habitat-Bericht über die Entwicklung der Städte vor: demnach schreitet die Urbanisierung des Planeten voran, mehr als die Hälfte der Menschheit lebt in Städten. Von diesen 3,5 Milliarden Stadtbewohnern lebt allerdings ein knappes Viertel in Slums – mit steigender Tendenz. Die Megastädte sind die wirtschaftlichen Zentren; in diesen Orten der Akkumulation besteht auch die größte soziale Ungleichheit, oft befördert durch Korruption.

In den 40 größten Megaregionen leben 18 Prozent der Weltbevölkerung, aber sie stellen 66 Prozent der Wirtschaftsleistung und erzeugen 85 Prozent der technischen und wissenschaftlichen Innovationen.

Koka und Gewalt

Das Leben im Slum Ciudad Bolívar

Raul Zelik berichtet über einen Besuch in Bogotá, Kolumbien. In den Slums der Metropole leben millionen Menschen einen Alltag, der von Armut, Kriminalität und Repression geprägt ist. Dennoch blühen hier im wahrsten Sinn des Wortes auch kleine Hoffnungen auf Besserung.

»In Kolumbien herrscht kein Chaos«, sagt Mónica Rodríguez. »Hier wird mit dem Terror des Chaos Ordnung geschaffen.«

Jenseits des Spektakels

Von modernen Stadien und Blechhütten

Im Sommer findet erstmals in Afrika eine Fußball-WM statt. Doch nicht alle werden daran teilhaben. Die Bewohner der Slums in Kapstadt beispielsweise können sich die Tickets kaum leisten. Obwohl Millionen von Wohnungen und ausreichend Krankenhäuser fehlen, hat die Regierung ca. 2  Mrd. Euro für Stadien und Infrastruktur ausgegeben.

Moloch ist nicht gleich Moloch

Zustand und Perspektiven der Megastädte
São Paulo in Brasilien <br/>Foto von von Downing Street
São Paulo in Brasilien Foto von von Downing Street

Richard Friebe schildert die Lage in den gigantischen Großstädten der Dritten Welt. Trotz oft ähnlicher Probleme wie Umweltverschmutzung, Kriminalität und mangelhafter Hygiene sieht die Zukunft nicht für alle gleich aus. Und Modernisierung bedeutet nicht immer auch sozialen Fortschritt.

Inhalt abgleichen