Medium Die Zeit

Gong zur nächsten Runde

Die Proteste der Studierenden in Deutschland
Bildungsproteste im Juni 2009 in Berlin
Bildungsproteste im Juni 2009 in Berlin

Die deutschen Hochschulen sind chronisch unterfinanziert, die Budgets sind seit Jahrzehnten rückläufig. Zugleich wurde die Bolognareform ohne Beteiligung der Betroffenen und ohne Konzept umgesetzt. Jedes Semester nehmen daher die Proteste der Studierenden zu, nun ist der Unmut von Österreich auf die deutschen Universitäten übergesprungen. Über die Besetzungen der Hörsäle in zahlreichen deutschen Städten berichten die Süddeutsche, die Franfurter Allgemeine, die Rheinische Post, der WDR und die tagesschau im Netz und auch in ihrer Sendung. Ironischerweise solidarisieren sich Hochschulrektoren und Politiker mit dem Protest oder zeigen Verständnis. Der Widerspruch darin wird an der Humboldt-Universität deutlich, wo der Präsident die Proteste begrüßt und gleichzeitig durch einen Polizeieinsatz zu verhindern sucht. Die taz warnt daher in einem Kommentar vor Heuchelei und vor den Lippenbekenntnissen der Politik. Der Tagesspiegel fragt dagegen, ob es sich um eine neue Protestbewegung handele. Weiterlesen … »

Untiefen im Untersuchungsausschuß

Die Causa des Atommüllendlagers Asse
 <br/>Foto von stadtkatze
Foto von stadtkatze

Der Skandal um das Nuklearmüllager Asse wird derzeit von einem Untersuchungsausschuß des niedersächsischen Landtags aufgearbeitet. Christiane Gref stellt in der Zeit die Frage, wie es bei der Helmholtz-Gesellschaft und die ihr untergeordneten Gesellschaft für Strahlenforschung zu Verdrängen und Versagen kommen konnte. Ein Grund liege in der Nähe zur Nuklearwirtschaft. Deutschlandfunk hörte sich die Aussage des ehemaligen Asse-Leiters beim Untersuchungsausschuß an.

Vertragsabschluss mit der Brechstange

Der Lissabon-Vertrag ist nun durchgesetzt worden
Letzte Station des Vertrages: Das tschechische Verfassungsgericht in Brünn <br/>Foto von Johny hanging head down from the tree
Letzte Station des Vertrages: Das tschechische Verfassungsgericht in Brünn Foto von Johny hanging head down from the tree

Mit der Billigung des tschechischen Verfassungsgerichtes in Brünn kann der Lissaboner Vertrag zur Neuregelung in Kraft treten. Laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung sei zuvor ein Antrag auf Befangenheit gegen einen der Richer abgelehnt worden. Der Richter hatte zuvor ein Gespräch mit dem deutschen Botschafter. Die tschechischen Sozialdemokraten kritisieren laut dpa, daß der Vertrag sozialen Grundrechten zuwiderlaufe.

Keine heile Fußballwelt

Sebastian Deisler berichtet in der Zeit über die Gründe seines Ausstiegs

Sebastian Deisler galt als Ausnahmetalent - bis er sich aus dem Fußball zurückzog. Er berichtet in einem Interview im Zeit Dossier über die Gründe: Warum er keinen Platz im Profisport fand und Härte und Starkult ihn depressiv werden ließen.

Auf immer geheim

Die Rolle der deutschen Geheimdienste im Kalten Krieg bleibt im Unklaren

Nach dem Fall Kurras die Akte Becker: Sowohl die Rolle ostdeutscher als auch westdeutscher Geheimdienste in Bezug auf die RAF und ihr Einfluß auf die sozialen Bewegungen sind ein Kapitel des kalten Krieges, das keineswegs als ausgeleuchtet bezeichnet werden kann. So bleiben in einem Artikel im Freitag, einem Interview mit Michael Buback in der Zeit und einem Interview mit der Forscherin und Buchautorin Regine Igel auf Telepolis vor allem Fragen offen. Das Verhalten des Verfassungsschutzes, die Verhörakten zu Becker auf unbestimmte Zeit verschlossen zu halten, wird dahingehend interpretiert, daß mehr als Zeugenschutz die Motive darstelle.

Von der Privatisierung der Gewalt

Deutsche Söldner im Krieg

Die Firma Blackwater und ihre Söldnerheere sind inzwischen (nicht zuletzt durch die Dokumentationen Blackwater von Jeremy Scahill oder Corporate Warriors von Peter Singer) einigermaßen bekannt. Die Rolle deutscher Söldner und Firmen kennen hingegen nur wenige. Thomas Speckmann stellt in seinem Beitrag Deutsche Söldner: Gewalt für Geld die Recherchen von Kriegsreporter Franz Hutsch vor. Dessen Dokumentation Exportschlager Tod thematisiert das Ausmaß der deutschen Beteiligung am Kriegsgeschäft.  

Ausbeutung hinter schönen Fassaden

Ein Gastronomiebetrieb in der Pfalz als Fallbeispiel

Günter Wallraff schaut hinter die schöne Fassade des Gourmetrestaurants Wartenberger Mühle in der Pfalz. Dort entdeckt er, daß Auszubildende beschimpft, geschlagen und herabgewürdigt werden und deren Arbeitsbelastung bis zum doppelten des im Ausbildungsvertrag vereinbarten reicht. Bei dem Versuch sich zu wehren, werden Auszubildende schikaniert.

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