Presseschau Asien

Im Osten nichts Neues

Vier Reportagen aus Afghanistan sichten die Situation
Darulaman-Palast in Kabul <br/>Foto von von Carl Montgomery
Darulaman-Palast in Kabul Foto von von Carl Montgomery

Patrik Cockburn berichtete im Juni in der London Review of Books über Afghanistan [deutsch erschienen in der Le Monde Diplomatique]. Ethnische Segregierung, eine korrupte Regierung, Wegegeld für Banditen und Taliban, erdrückende Armut und perfide Sicherheitslage unterminieren die Glaubwürdigkeit des westlichen Bündnisses. Dietmar Herz erzählt in »Morgenland ohne Morgen« im SZ-Magazin, wie er sich verkleiden muß, um in das unweit von Kabul gelegene Gardez zu gelangen. Dort schotten sich die Ausländer ab, denen die lokale Bevölkerung feindselig gesinnt ist. Den kulturellen Widersprüchen zwischen West und Ost geht Jochen-Martin Gutsch im Spiegel nach, wo er über das Todesurteil für einen Studenten berichtet, der einen islamkritischen Text vervielfältigte – eine andere Sicht der Geschichte zeigt Marc Thörner auf.

Ringen um Rohstoffe

China tritt in Nigeria für die Erschließung von Erdöl gegen den Westen an
 <br/>Foto von Rhys
Foto von Rhys

China hat bereits einen Vetrag »Rohstoffe gegen Infrastruktrur« mit Kongo geschlossen und konkurriert mit dem Westen. Nun verhandelt China auch in Nigeria um den Einstieg in das Ölgeschäft. Dabei soll es um ein sechstel der Vorkommen gehen. Problematisch stellt sich der Versuch der nigeriansichen Regierung dar, den Staatskonzern Nigeria National Petroleum Corporation (NNPC) teilzuprivatisieren. Dem stellen sich die Bundesstaaten entgegen - ein alter Konflikt um die Verteilung des Rohstoffs.

»Besser als wie man denkt!«

Die fragwürdigen Geschäftspraktiken von KiK

KiK gehört seit Jahren zu den am schnellsten wachsenden Einzelhändlern in Deutschland. Die Billig-Offensive wird dabei von Verona Pooths gut dotierten Werbekünsten - »Besser als wie man denkt!« - flankiert. Nils Klawitter hat sich einmal hinter den Kulissen umgeschaut und ist dabei über manches weniger Gute gestolpert. Von den Arbeitsbedingungen der Näher in Bangladesh über die Situation der Beschäftigten hierzulande bis hin zur mangelhaften Qualität der Produkte in den Regalen. Sehr lesenswert.

Ein Krieg in Zahlen

umfangreiche Fakten zu Afghanistan

Die Tübinger Informationsstelle Militarisierung hat eine ganze Reihe von Daten bezüglich des Afghanistankrieges zusammengestellt, unter anderem zu Opfern, Truppenstärken, Kosten und der sozialen Lage. Zwar sind diese etwas selektiv ausgewählt, aber sie ermöglichen dennoch einen ersten Überblick über das Geschehen und die Entwicklung der letzten Jahre.

Moloch ist nicht gleich Moloch

Zustand und Perspektiven der Megastädte
São Paulo in Brasilien <br/>Foto von von Downing Street
São Paulo in Brasilien Foto von von Downing Street

Richard Friebe schildert die Lage in den gigantischen Großstädten der Dritten Welt. Trotz oft ähnlicher Probleme wie Umweltverschmutzung, Kriminalität und mangelhafter Hygiene sieht die Zukunft nicht für alle gleich aus. Und Modernisierung bedeutet nicht immer auch sozialen Fortschritt.

Piraterie auf höchstem Niveau

Steckt hinter der Entführung der Arctic Sea eine Raketenlieferung an den Iran?
 <br/>Foto von KGBKitchen
Foto von KGBKitchen

Jens Berger vermutet auf Telepolis, daß hinter der Entführung der Arctic Sea die Verschiffung von Raketen an den Iran steckt. Nachdem der Kreml von diesen Geschäften Wind bekommen habe, habe er alles daran gesetzt, das Schiff aufzubringen und die peinliche Angelegenheit zu vertuschen. Die russichen Luftabwehrraketen in Irans Händen könnten Israel gefährlich werden.

Inkompetente Kraftmeierei

Was aus dem neuesten Bombardement zu lernen ist
Amerikanische Soldaten in Afghanistan <br/>Jim Downen, Flickr
Amerikanische Soldaten in Afghanistan Jim Downen, Flickr

Der Bundeswehr-Offizier Jürgen Rose analysiert, wie fahrlässig und dilettantisch der jüngste Angriff auf zwei von den Taliban entführte Tanklastzüge in der deutschen Besatzungszone nahe dem afghanischen Kundus durchgeführt wurde. Seine Mutmaßung dazu: dies sei möglicherweise geschehen, um den entschlossenen Kampfwillen der Bundeswehr zu beweisen. Laut einer afghanischen Regierungskommission hatte die Attacke insgesamt 119 Tote und Verletzte zur Folge, darunter 30 tote Zivilisten.

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